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Auf der anderen Seite des Zauns grasen …

Berlin, den 25. März 2021

Wie viel Heterosexualität steckt eigentlich in Heterosexuellen? Dumme Frage? Keinesfalls, denn immer mehr junge Leute, aber auch durchaus auch ältere, sind sich nicht mehr so sicher, ob sie wirklich 120 Prozent heterosexuell sind, so, wie man etwa 120 Prozent der normalen Sehkraft haben kann oder eben "nur" zu 100 Prozent.

Das Problem mit der Homosexualität begann mit einer an sich guten Tat: Um die 1900er Jahrhundertwende wurde Homosexualität zu einer psychischen Krankheit und damit aus der Schmach eines Verbrechens befreit. Doch damit begann auch die Etikettierung, und seither bezeichnen wir uns entweder als heterosexuell, wenn wir „stinknormal“ sein wollen, als „homosexuell“ wenn wir dem gleichen Geschlecht zugeneigt sind oder als bi-sexuell, wenn wir beide Geschlechter sexuell lieben können. Inzwischen hat sich die Homosexualität auch wieder davon befreit, eine psychische Störung zu sein.

Eigentlich ist diese Einstufung allerdings ein Irrtum, denn nur unsere sexuelle Identität können wir halbwegs eindeutig definieren – während unser Verhalten oder auch unser Begehren nicht an diesen Schlüssel gebunden ist. Wir können und dürfen also das eigene Geschlecht für seien Schönheit oder andere Eigenschaften lieben, ohne homosexuell zu sein.

Wen betrifft dies alles nun? Es kann jeden betreffen, aber in unserer Welt sind es mehr Frauen als Männer, die ihre Identität behalten, aber ihre Präferenzen wechseln. Zumeist grasen an sich überzeugte Heterosexuelle, sogenannte „heteroflexible“ Menschen, eher aus Neugierde, per Zufall oder aufgrund einer ungraden Paarung auf der anderen Seite des Zauns. Sie naschen sozusagen mal am gleichen Geschlecht, ohne sich verbindlich auf die andere Seite zu schlagen.

Ob es „schlimm“ ist? Wohl kaum – zumal die Beteiligten bei Liebkosungen kaum einen Unterschied bemerken, wenn sie nicht wissen, wer sie berührt.

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: