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Den Ex zurückerobern – ja, geht’s noch?

Berlin, den 11. Juli 2017

Ich weiß ja nicht, wo ihr so lebt – aber wenn euer Lieblingsaufenthaltsplatz Dating-, Flirt- oder Singleseiten sind, die Werbung schalten, dann fällt mir da immer wieder auf, wie oft dafür geworben wird, den „Ex zurück“ zu bekommen. Immerhin 466.000 Einträge zeigt mir Google, wenn ich mit der Bugspitze hineinfahre, oder gar 704.000, je nach der Methode, mit der ich mich ins Meer der Möglichkeiten hinein begebe. Neben den üblichen Anzeigen (Gratis-Report) auf Google – wer ihn anklickt, bekommt die Sprüche nur so um die Ohren gehauen – „garantiert“ wird dort, die Partnerin oder den Partner „innerhalb von 30 Tagen“ wieder ins Boot zu holen. Die Methode freilich wird uns nicht verraten – nur, dass wir sie für einen Betrag gegen 30 Euro geliefert bekommen können. Irgendwie geht das auch für 7,90 Euro – im Buchhandel. Da beschreibt ein gewisser Antonio Elster, wie es geht – mit Kitschklappentext und Leser-Lobhudelei.

Reden wir mal Tacheles? Wenn der oder die Ex sich entscheiden hat, zu gehen, dann ist dies in den allermeisten Fällen nicht Ausdruck einer Laune – und sollte es Ausdruck einer Laune sein, dann wäre immer noch die Frage, ob man sich von einer derart launischen Person zum Clown machen lassen sollte. Denn „Rückeroberungen“ haben zumeist etwas Theatralisches - die zickige Diva geht mit fliegenden Fahnen von der Bühne und erwartet nun, dass ihr Männlein auf dem Zahnfleisch angekrochen kommt. Umgekehrt geht es natürlich auch: Das unterwürfige Kätzchen hockt an der Türschwelle des großen Meisters und miaut so lange, bis sich die Tür öffnet – um dann sogleich wieder gedemütigt zu werden. Sag mal – geht‘s noch? Wills du das wirklich? Diese Demütigungen? Diese falschen Zungenschläge? Was bekommst du dafür?

Wer solche Psychospiele aushält, der mag sie ja spielen – aber ansonsten ist dies geboten: Brücken hinter sich abbrechen oder abbrennen, und zwar so radikal wie möglich. Wer seine(n) Ex zurück will, sollte sich darüber klar sein, dass er auch all seine Probleme wieder bekommt. Ein Neubeginn mit einem anderen Menschen, vielleicht sogar an einem anderen Ort, ist die bessere Lösung. Natürlich dürfen Zicken sich ein Publikum besorgen, Machos sich Haustierchen halten – aber doch nicht euch. Ihr seid doch erwachsene Menschen mit einer eigenen Lebensperspektive, oder irre ich mich da?

Bild © 2007 by qwerty_gauri

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: