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Die dauerhafte Liebe und die Gefühle

Berlin, den 01. Juni 2018

Wie lange wird er mich lieben? Wie lange werde ich ihn lieben? Wird unsere Liebe auch Krisen überdauern? So oder ähnlich fragen sich viele junge Mädchen und erwachsene Frauen, wenn sie einen neuen Mann in ihr Leben hineingelassen haben.

Wie lange also?

Solange du willst, solange er will, solange ihr beide wollt. Die größte Gefahr für die junge Liebe besteht darin, den Nebel der Liebe bereits für die Liebe selbst zu halten. Nennen wir den Nebel „Verliebtheit“, und nennen wir die Liebe „Vertrautheit“, dann wir schon deutlicher, wo die Unterschiede liegen.

Erst die Vertrautheit miteinander erzeugt das „schöne Gefühl der Gemeinsamkeit“, und ich befürchte, viele von euch werden es schon deshalb nicht erleben, weil sie nicht geduldig genug sind. Hier bin ICH – dort bist DU. Aber wo, bitte schön sind WIR? Es ist erstaunlich, dass Herr Sigmund Freud und seine Nachfolger jede Menge „ICH’s“ erdacht haben (zu den drei ursprünglichen, ICH, ES und ÜBER-ICH kommen immer neue Varianten hinzu), aber dass kaum jemand an ein WIR gedacht hat. Das WIR aber ist das gemeinsame, verbindende Element. Nun, wenn das junge Paar ein WIR aufbaut, dann wird auch etwas aus der Beziehung.

Hat euch das niemand gesagt? Merkwürdig, nicht wahr? Offenbar sind unsere Forscher schon so engstirnig geworden, dass sie das Wesentliche im Leben der Paare vergessen: Verbundenheit miteinander.

Ich habe gerade gelesen, dass „wirkliche Liebe“ bedeutet, mit dem Partner über seine „innersten Gefühle“ zu sprechen, und dies gar noch „ohne Wenn und Aber“. Doch gerade die „innersten Gefühle“ gehören zu dem Teil der Privatheit, die nicht vollständig im „WIR“ aufgeht. Sicher, ihr könnt sagen: „Wir empfinden das so“, wenn ihr sagen wollt, dass ihr euch gemeinsame von einem Gefühl leiten lasst – das gehört wirklich zum „WIR“. Doch wer über Gefühle reden will, wird bald am Ende seiner sprachlichen Möglichkeiten sein. Vielleicht muss man erst etwas älter werden, um zu wissen: Man kann nicht immer über alles reden, vor allem nicht über Gefühle. Man kann Gefühle aber immer wieder zeigen. Fragt euch doch selbst, was euch mehr berührt: ein Gespräch über Gefühle oder das Erleben von Gefühlen?

Bild © 2010 by worldizen

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: