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Was ist denn eigentlich … devot wie Anastasia?

Berlin, den 28. September 2019

Wer devot ist, ist unterwürfig, das heißt, er hat die Tendenz, sich ohne Not anzupassen. Ander Übersetzungen für „devot“ sind ergeben, ehrfurchtsvoll und demütig. Ursprünglich aus dem Bereich der Religion kommend, hat es sich sowohl in den Sprachgebrauch der Gebildeten wie auch in die SM-Szene eingenistet. In dieser Szene wird devot als Etikett verwendet, um einen Menschen zu bezeichnen, der sich im Rollenspiel unterwirft.

Ms. Anastasia Steele ist eine Romanfigur, und sie ist angeblich devot, aber eben nicht wirklich. Um nämlich im Sinne des Wortes „devot“ zu sein, müsste sie sich unter Gleichen ohne Not unterwürfig geben. Ob man es „ist“ oder „spielt“, ist eine Frage, die hier unerheblich ist.

Nun hat eine der Erotik-Singlebörsen („Casual Dating“) die Frage gestellt, ob „deutsche Frauen“ (jedenfalls die Mitglieder dieses Unternehmens) gerne Fesselspiele ausführen würden, ob sie „devot“ wären und ob sie „Sadomaso“ in Erwägung ziehen würden. Angebliche 55 Prozent der im Fokus stehenden mittleren Jahrgänge wäre „dieser Gedanke nicht fremd“. Nun ist erstaunlich, dass sich auf der anderen Seite nur 12 Prozent „Sadomaso-Praktiken“ wünschen würden. „Sadomaso“ ist ein Kunstwort, das aus dem Begriff „Sadomasochistische Praktiken“ abgeleitet wurde und das heißt: Man hat Lust an der Beherrschung und/oder der Unterwerfung. Zu den Praktiken gehört unter anderem, „Bondage“ zuzulassen, was auf Deutsch gerne mit „Fesselspielen“ übersetzt wird.

Nun staune ich anlässlich dieser „Erhebung“ können sich wieder „drei Viertel“ der untersuchten Frauen vorstellen, gefesselt zu werden. Gefesselt, aber nicht devot? In Ketten und Seilen, aber nicht masochistisch? Ja, was denn nun? Zwischen 75 Prozent Fesselliebhaberinnen und 12 Prozent masochistisch veranlagten Frauen. Liegen offenbar 63 Prozent an Frauen, die irgendwo ihre Kreuzchen gemacht haben, ohne nachzudenken.

Übrigens ist keine der Frauen „devot wie Anastasia Steele“. Um in dieser Art „devot“ zu sein, muss man fasziniert vom unendlichen Reichtum eines Mannes sein, wie eben Ms. Steele, die eigentlich eine ganz gewöhnliche Geliebte ist und einem reichen Gönner Wünsche erfüllt. In der Einkommensklasse von Mr Grey gibt es viele solcher Frauen.

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: