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Sex-Dating und Co. - Honigtöpfchen für tumbe Bären

Berlin, den 17. April 2020

Wenn vom heißen Flirt, schnellem Dating oder von ONS die Rede ist, komme ich mir bisweilen so vor, als ob ich ein Horoskop lese: Da wird das Blaue vom Himmel heruntergeflunkert, und jeder bekommt die Auskunft, die er gerne hätte.

Nach der Auffassung der Leute, die uns gewerbsmäßig anlügen, ist jedes Alter das „ideale“ Flirtalter, und jede persönliche Konstellation jenseits des absoluten Schwachsinns qualifiziert die Suchenden als „Traumpartner“. Manchmal wird es noch schlimmer: Da stellen gerissene Unternehmer irgendwelche Honigtöpfchen auf, die tumbe Bären anlocken sollen – und die kommen tatsächlich in Massen. Die Honigtöpfchen heißen wahlweise „heiße Feger“ oder „süße Mädels“ und was sie so „heiß“ macht, ist vor allem ihre jugendliche Ausstrahlung verbunden mit einer versteckten Geilheit, die sich mal in der Körperhaltung, mal in fehlenden Textilien zeigt.

Die Branche weiß natürlich längst: Das meiste Geld ist bei Menschen zu holen, die große Erwartungen aber wenig Chancen haben. Vor allem die Sex-Dating-Portale haben ihre Zielgruppe fest im Auge: Frustrierte Jünglinge ab 25, die sich eine Freundin für Bett und Tisch wünschen, deren Charme aber bestenfalls für den Puff ausreicht. Das mag hart klingen, kommt aber der Wahrheit recht nahe.

Wer sich auskennt, weiß, wie der Markt wirklich ist: Nur dort, wo ein Überangebot an Kandidaten/Kandidatinnen herrscht, hat man die „große freie Auswahl“. Ist das Angebot hingegen gering, die Nachfrage aber groß, so sitzt man als Suchende(r) im Flaschenhals fest.

Sicher – aber allein das Wort „Markt“ zu erwähnen, jagt Partnersuchenden Schauer über den Rücken. Sie verlassen sich lieber auf die faulen Sprüche der Rekrutenwerber für Sex- und andere Single-Börsen, die nicht ganz koscher sind. Wie man das ändern könnte? Der Gesetzgeber ist auf beiden Ohren taub, wenn es darum geht. Also bleibt mir nichts anderes übrig, als zu warnen. Und das kann ich mit einem Satz: Wer euch verspricht, dass etwas leicht zu haben ist, von dem ihr selber wisst, wie schwer es zu bekommen ist, dann besteht ein 90-Prozent-Risiko, dass ihr gelackmeiert werdet.

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: