Wie finde ich eine Sklavin?

Ich weiß ja manchmal nicht, ob ich weinen oder lachen soll, wenn ich die Anzeigen der frechen Jungs sehe, die im Internet immer diese „unheimlich wichtigen“ Flirttipps veröffentlichen, die ungefähr so gehen:

"Ob du Affären suchst, One-Night-Stands, Quickies oder einfach eine Frau, die es mit dir treibt, hier findest du alle Geheimnisse der Top-Verführer dieser Welt. Wie du sie ansprichst, wie sie dir hemmungslos verfallen, das erfährst du durch meinen kostenlosen Report „Wie dir alle Tussen ohne Ausnahme ins Bett fallen“.

Nachdem du die Seite durchgescrollt hast, wirst du immer neugieriger, kommst auf die nächste Seite, auf der das große Geheimnis stehen soll, dann auf die übernächste, und am Ende wirst du dann mit den Kosten konfrontiert, wenn du „das ganze Geheimnis“ bekommen willst – doch das Geheimnis ist keines – entsprechende Alternativen sind im Buchhandel preiswert erhältlich, sogar von den Original-Autoren und nicht nur von den Abschreibern.

Nun hat ein cleveres Kerlchen die Sache abgewandelt. Will nicht jeder richtige Kerl mal so eine richtige Sklavin? Na also – und warum bekommt ihr keine? Natürlich, weil ihr alles falsch macht, denn

„Es gibt Tausende Frauen, die davon träumen, erniedrigt, gefesselt und versklavt zu werden, und du kannst sie finden – über das Internet. Du bis nicht zu jung, nicht zu alt und nicht zu unerfahren dazu. Du musst nur wisse, wie.“

Tja, du musst nur wissen wie – dann kannst du jede Nacht eine Frau haben, Sklavinnen halten oder locker tausend Dollar am Tag verdienen, wenn du weißt, wie es geht.

Ach, wie dumm sind wir doch alle, dass wir keine 1000 Dollar am Tag verdienen, nicht jede Nacht eine andere Frau im Bett haben und uns nicht einmal eine Serva leisten können – irgendwas müssen wir doch falsch machen. Nun fragt euch bitte nicht, warum Leute, die angeblich wissen, wie man 1000 Dollar am Tag macht, noch Webseiten betreiben müssen, auf denen Tipps veröffentlicht werden, wie man 1000 Dollar am Tag verdient. Auch wenn ich nicht weiß wie viele E-Books täglich für 25, 30 oder 35 Dollar verkauft werden, gilt jedenfalls der alte Kaufmannsspruch: Kleinvieh macht auch Mist.

Bild: Nach einer Illustration von Georges Töpfer, vermutlich Buchillustration eines erotischen Werkes.

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