David gegen Goliath beim Onlinedating?
Beim Online-Dating kämpfen viele Davids gegen wenige Goliaths – nur ist nicht jeder bereits ein Held, nur weil er ein David ist. Damit ich gleich zur Sache komme: Gerade ist eine Pressemitteilung im Umlauf, die uns sagen will: Wir irren. Nein, nicht nur die Großen der Branche, die ja nichts als Wirtschaftsinteressen vertreten, sondern auch wir neutrale Fachleute.
Der Kern der Kritik ist immer er gleiche, und er ist auf den ersten Blick attraktiv: Wir sollten unsere Partner nicht "im Warenhaus" suchen, sondern beim "gut sortieren Einzelhandel". „Zu viele Angebote auf einmal taugen nichts, sondern verirren“. Da wird der Krämer an der Ecke wohl zustimmen, aber der verkauft bestenfalls eine Sorte Orangen- und zwei Sorten Erdbeermarmelade.
Nein, die Leute, die behaupten, dass kleinere, überschaubarere Angebote besser sind, haben Online-Dating noch gar nicht begriffen: Es geht nicht drum, ob ich die Rothaarige oder die Blondine einpacke, die mir vorgeschlagen wird, oder die Veganerin oder Linksliberale. Sondern es geht darum, wählen zu können. Ich will als Kunde aus einer großen Anzahl von infrage kommende Frauen die beiden auswählen, die nach meiner Meinung (und nicht nach Meinung der Agentur) am besten zu mir passen – und genau das kann ich nur, wenn ich eine wirklich große Auswahl habe. Übrigens ist keine der beiden Damen verpflichtet, ein Date mit mir einzugehen – ich muss also gegebenenfalls über die Zeit nicht zwei, sondern 20 potenzielle Partnerinnen aus wenigstens 200 auswählen können – das ist die Grundlage von Online-Dating.
Wisst ihr, jeder kann behaupten, was er will: Aber man muss es auch nachrechen können. Und in Brandenburg oder auf der Schwäbischen Alb ist es nun mal nicht so wie im Mittleren Neckarraum, im Ruhrgebiet, in München, Hamburg oder Berlin, wo es Singles in Massen gibt. Meine eigenen Tests zeigen mir immer wieder: Es gibt Gebiete in Deutschland, in denen die Suche schwierig ist – sogar bei den „ganz Großen“. Ich selbst würde immer große Agenturen vorziehen, die Wert auf Qualität legen und trotzdem viele Mitglieder haben – die gibt es schließlich zur Genüge.
Bild &ocpy; 2006 by midom