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Mädchen, ran an die Fortpflanzungsarbeit

Berlin, den 01. Juni 2017
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Also, wie soll ich euch das sagen, Mädels – also die Männer, die sind dafür da, dass der Schornstein raucht, deswegen müssen sie schaffen und Häusle bauen und so. Na, und ihr müsste die Beine bereit machen, verstanden? Weil ihr nämlich für „Fortpflanzungsarbeiten optimiert“ seid und die Gesellschaft daraus „komparative Kostenvorteile“ zieht.

Ja, ob ich da vielleicht auf Großvaters Dachboden gekrochen bin und aus Versehen aus dem Buch „Weib und Mann“ zitiert habe? Nö, nö, meine Lieben – das Buch da, aus dem ich so etwas aufgeschnappt habe, ist nicht von 1890, sondern von 2009. Och, ob ich da noch einmal aus „Weib und Mann“ von 1890 zitiere? Tu ich mal: „Der Frauenerwerb tritt heute gegenüber dem der Männer bedeutend zurück, und das weibliche Geschlecht kann seine volle Liebe und seinen vollen Eifer immer mehr auf sein natürliches, durch die Konstitution und die Aufgaben der Mutterschaft ihm zugewiesenes Arbeitsgebiet verwenden.“

Ja, Leute, und wisst ihr, was passiert, wenn das nicht so läuft? Na, erst verblöden wie, dann sterben wir aus. Nun mag das mit dem Verblöden ja durchaus klappen, seit Privatfernsehsender diese überaus intelligenten Nachmittagsprogramme haben, aber irgendwie ist mir noch nicht klar, wie das mit dem Aussterben gehen soll, es sei denn, ich glaube mal so was:

„Wenn in der Bundesliga die drei Erstplatzierten sich jedes Jahr nicht in die nächste Saison ‘fortpflanzen’ würden, sondern für immer ausscheiden, würde das Niveau auf Dauer ganz schön sinken“ – na endlich mal jemand, der uns die Welt erklärt.

Ja, und was machen wir dagegen? Alle Maschinen stopp? Neue Mutterkreuze prägen? Also echt, so genau weiß ich das auch nicht, nur wer schuld ist, das hab ich jetzt begriffen: ihr! Ja, ihr Mädchen, Frauen und Damen, weil ihr nämlich das mit der Emanzipation ganz falsch verstanden habt und euch gar nicht emanzipiert habt, sondern bloß einen „gewaltigen weiblichen Individualisierungsprozess“ durchlaufen. Ich meine, das dürfte doch mal klar sein, dass Frauen nicht einfach „Individualisierungsprozesse“ durchmachen dürfen, oder? Wenn hier jemand einen Individualisierungsprozess durchmacht, denn wir Männer, das müsste doch so langsam klar sein, oder etwa nicht?

Also Mädchen – räumt mal euer Schreibtische oder wo ihr sonst gerade nutzlos herumsitzt, verstanden! Und dann bitte schnell ran an die Fortpflanzungsarbeit, für die ihr optimiert seid, damit die Gesellschaft ihre „komparativen Kostenvorteile“ einstreichen kann. Was, das kann man von euch nicht verlangen? Tja, da weiß ich dann auch nicht weiter, so wahr ich Gramse heiße.

Das Buch das gemeint ist, heißt "Die Emanzipation – ein Irrtum. Warum die Angleichung der Geschlechter unsere Gesellschaft restlos ruinieren wird", die Rezension erschien im Herzklopfen-Blog und mein Zitat stammt aus "Mann und Weib", Stuttgart 1890.

Euer Autor Fürchtegott

Auf in die Praxis: