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Fingernägel, Kratzer, Schläge und andere Lüste

Berlin, den 21. Oktober 2015
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Er starrte sie wie angewurzelt an. „was willst du von mir?“ keuchte er, nachdem sie ihm das Hemd von Leib gerissen hatte und nun begann, ihre spitzen Krallen in seine Haut zu bohren.

„Das wirst du schon sehen“, hauchtete sie ihm katzenartig ins Ohr, während sich die Krallen noch ein bisschen tiefer in seine Brust bohrten und schließlich ruckartig seine Haut einritzten. Beinahe hätte er geschrien, doch er unterdrückte den Schmerz und sah ihr trotzig in die Augen; „war das alles?“ „Nein“, schnurte seine Partnerin nun genüsslich“, „das war nur der Anfang – ich muss erst wissen, was für eine Art Mann du bist“.

Ein bisschen viel für das erste Date, nicht wahr, und als Geschichte mag es ja ganz nett sein – aber gibt es das wirklich? Liane, die seit Jahren Barfrau in meiner kleinen, schummerigen und anrüchigen Bar ist, kannte jedenfalls mal so eine Frau. Sie machte keinen Hehl daraus, dass sie zu haben war – und zeigte dann auch schon mal ihre Krallen – blutrot lackiert und spitz zugefeilt.

Liane sagte mir einmal, sie hätte da manchen Mann gesehen, dem sich schon die Hose beulte, wenn die Scharfkrallige ihm damit auch nur leicht über die Hand strich. Was den Männer genau passierte, die mitgingen, wusste sogar Liane nicht – die Männer wären immer so merkwürdig schweigsam gewesen, wenn sie das nächste Mal in die Bar kamen – und das ist für die Verhältnisse dort nun wirklich ungewöhnlich. „Aber sie soll eine echte Sadistin sein, was man so hört“, flüsterte Liane am Ende ihrer Erzählung immer vielsagend.

Da fällt mir doch noch ein, wie leicht man sich täuschen kann. Saß da doch einmal eine schöne, etwas schüchtern wirkende dunkelhaarige Frau an der Bar, als ich gerade meinen Pinotage vernuckelte. Wir unterhielten uns nett, wobei sie heftig gestikulierte – und dann passierte es: das volle Glas Pinotage kippte und ergoss sich über meine weißen Jeans.

Nun bin ich ja als nonchalant bekannt, lächelte die Schwarze an und sagte: „Oh, Rot steht mir auch ganz gut“ und bestelle ein neues Glas. Die junge Frau murmelte etwas von „Nein, so etwas darf aber nicht passieren“ - und sah mich nach einiger Zeit aus großen Augen an: „Finden Sie nicht, dass das ziemlich unartig von mir war, Ihnen die Hose zu ruinieren?“

Normalerweise nehme ich an solchen Fällen immer stillen Augenkontakt mit Liane auf, aber die war gerade ins Magazin gegangen, um Getränkenachschub zu holen. Na, und da hab ich dann gesagt: „Ach, wissen sie, so etwas passiert mir täglich“, worauf die junge Dame die Nase krauszog und spitzig sagte: „Dann übernehmen sie wenigstens meine Getränke“ – und ging.

Als Liane wiederkam, habe ich ihr die Geschichte natürlich erzählt – und sie hat gelacht. „Ganz falsch, mein Lieber“, hat sie gegrinst, „du hättest sagen müssen: „Eigentlich verdienst du dafür wirklich eine Strafe“.

Manchmal habe ich eben eine wirklich lange Leitung – so wahr ich Gramse heiße.

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Euer Autor Fürchtegott

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