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Online Dating: Notlösung für verzweifelte Mittdreißiger?

Berlin, den 22. Mai 2020

Der Artikel in der NZZ ist lesenswert – wenn man sich für die USA interessiert, oder sage wie besser gleich: für New York. Doch was dort über Dating in Europa steht, spottet jeder Beschreibung:

Online-Dating ist in Mitteleuropa … gesellschaftlich nur hinter vorgehaltener Hand akzeptiert, gehört immer noch zu den Notlösungen verzweifelter Mittdreißiger, die den romantischen Wunsch nach «passionierter Liebe» aufgegeben und sich einer geplanten, durchrationalisierten Welt überantwortet haben.

Diese Meinung kenne ich – erst kürzlich habe ich sie von einem schnöseligen Anwalt gehört, der meinte, er habe doch „so etwas“ nicht nötig. Und selbst wenn sie noch ein paar Hundert Mal so nachgeplappert wird, ist sie doch Unsinn.

Erstens ist Online-Dating für Menschen Mitte dreißig keine Notlösung, sondern die beste aller möglichen Lösungen, zweitens darf man auf keinen Fall verzweifelt sein, um online seinen Partner zu finden. Und letztendlich ist – drittens – ausgemachter Blödsinn, dass der „romantische Wunsch nach einer passionierten Liebe“ per Online Dating nicht erfüllbar ist.

Woher beziehen Journalisten eigentlich das Meinungsbild, die Menschen würden sich im Online-Dating in eine „geplante, durchrationalisierte Welt“ hineinbegeben? Wer so etwas sagt, der weiß nicht, wie aufregend und spontan Online-Dating ist – oder jedenfalls sein kann. Ich schrieb gestern schon, dass man die gesamte soziale Leiter hinauf und herunterfahren kann, und auch sonst manches Abenteuer im Online-Dating erleben kann, wenn man nur will. Online-Dating erweitert die Erfahrungen mehr als manchem lieb ist, denn die Begegnung mit Fremden, ob Frau oder Mann, erfordert in jedem Fall Selbstbewusstsein, um im richtigen Moment stark zu sein oder schwach zu werden. Das kann man nicht „durchrationalisieren“ – immerhin reden wir beim Kennenlernen ja wohl über Liebe, Lust und Leidenschaft und nicht über den Ersatzteilverkauf für Personal Computer, oder etwa nicht?

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Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: