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Online-Dating: weg von den Illusionen, aber wie?

Berlin, den 31. Juli 2017

Die Zukunft des Online-Dating wird heute allgemein rosig eingeschätzt, und wir haben allen Grund dazu, dies auch zu glauben. Generell gibt es ja vier sehr unterschiedliche Arten, im Internet Kontakt aufzunehmen: Auf der Skala der einfachen und zielsicheren Bedürfnisse rangieren an erster Stelle die Casual-Dating-Agenturen, in denen sich Frauen und Männer finden, die nur „das Eine“ suchen, nämlich Freude am Sex. Es folgen die flirtorientierten Chatseiten, bei denen alles offen und alles möglich ist, aber selten etwas Verbindliches herauskommt. Seriöser geht es bereits bei den heutigen „reinen“ Singlebörsen zu. Sie beinhalten alles – von Menschen, die den ONS suchen bis hin zu jenen, die eine Ehe anstreben Schließlich gibt es die Online-Partneragenturen, bei denen es tatsächlich um langfristige Beziehungen und mögliche Heiraten geht.

Im Fokus des Interesses stehen inzwischen unter selbstbewussten erwachsenen Partnersuchenden eigentlich nur noch die Partneragenturen. Sie erstellen vom Benutzer aufgrund eines Fragebogens ein Persönlichkeitsprofil – und schlagen ihren Kunden dass passende Partner vor. Das machen sie nun schon seit über zehn Jahren mit steigendem Erfolg – aber ist es der Weisheit letzter Schluss?

Das Problem beim Online-Dating besteht in der Illusion– auf allen drei Seiten, nämlich den beiden Suchenden einerseits und der Maschinerie zwischen ihnen andererseits. Die Suchenden machen sich zu viel Hoffnungen auf die Partner und überschätzen sich dabei selbst – das gibt reichlich Stoff für Illusionen. Die Anbieter hingegen bauen auf ihre Algorithmen, die trotz zahlloser Verbesserungen in diesen zehn Jahren immer noch die blanke Theorie darstellen – und die eigentlich selbst eine Illusion verkörpern, zum Beispiel, dass die Zahlenwerke die Realität des Alltags liebender Paare widerspiegeln.

Inzwischen hat man dies erkannt – doch wie, bitte schön, soll statt der arg strapazierten Persönlichkeitsmerkmale das reale Leben die Antwort auf die Frage geben, wer „zusammenpasst“?

Vorläufig gibt es darauf nur eine Antwort: Sich möglichst bald zu treffen. Der bekannte Professor Epstein hat dazu gerade ein Interview gegeben, in dem er sagt, es sei Zeitverschwendung, lange hin- und herzumailen und sich dabei Illusionen zu machen: Sobald man sich träfe, würde das Bild ohnehin ausgewischt, das man sich zuvor vom Partner gemacht habe. Was dies bedeutet? Sich möglichst bald aus der Illusion herauszulösen und in die Realität einzutauchen - und die heißt nun einmal Blind Date.

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Foto © 2010 by U-g-g-B-o-y-(-Phot ograph-World-Sense -)

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: