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Hochschlafen, erotisches Kapital und andere Beschleuniger

Berlin, den 03. September 2018

Wer meinen Artikel über das „erotische Kapital“ gelesen hat, der wird viellicht etwas vermisste haben: Woher kommt denn eigentlich die plötzliche Diskussion zum Thema? Nun, ganz einfach: aus einem Buch, das nun auch bald in Deutschland herauskommt. Es heißt: “Erotisches Kapital: Das Geheimnis erfolgreicher Menschen“ und erscheint demnächst bei CAMPUS.

Was ist nun eigentlich so sensationell daran? Gar nichts, außer dass die Autorin Catherine Hakim mit einem Feministinnen-Tabu gebrochen hat: Erotik ist ein wirksamer und äußerst effektiver Karrieretreibstoff.

Machen wir uns doch einmal klar, was wir wirklich in die Welt einbringen: uns und sonst gar nichts. Und „wir“, das ist in Wahrheit unsere Persönlichkeit, wie sie von anderen wahrgenommen wird. So gut wie alle Spinner (weiblich wie männlich) behaupten dahingegen, unsere Persönlichkeit bestünde aus dem Sein, wie wir es selber sehen. Ich will hier nicht zu theoretisch werden, aber wenn Abiturienten nicht einmal zwischen Verhalten und Charakter unterscheiden können, dann muss für den deutschen Normalbürger unterstellt werden, gar nichts über die Psychologie zu wissen.

Machen wir es also kurz: Die üblichen Kriterien für Erfolg setzen sich aus Wissen, Können, Persönlichkeit und dem Mut zusammen, alles zusammen auch in die Realität einzubringen. Für den Job gilt, dass man seine Ausbildung, sein erworbenes Können, sein persönliches Geschick und seine soziale Kompetenz einbringt, doch muss alles in die eine Persönlichkeit passen, die man nun mal hat. Diese Persönlichkeit ist aber ohne Zweifel sexuell. Die ist einer der Gründe, warum man heute von „erotischer Kompetenz“ oder erotischem Kapital spricht.

Klar, dass die Feministinnen nun geifern. „Das ist die falsche Botschaft“, sagen sie. Fragt sich, was die richtige Botschaft ist. Feministinnen glauben, dass hinter erotischer Kompetenz das simple „Hochschlafen“ der Vergangenheit steht. Mit der Chefin statt mit dem Chef zu schlafen, um rasch fortzukommen? Das kann wohl nicht sein. Auch die Begründung, in der Wirtschaft wie auch in der Politik sei erotisches Kapital eher nicht gefragt, ist absoluter Unfug. Es bedeutet nur, dass man sich auch mit den traditionellen Mitteln eines Machiavelli an die Macht katapultieren kann. Allerdings ist Charme ein bedeutend einfacherer und effektiverer Karrierebeschleuniger als das lächerliche Machtspiel, das wir ja in einer großen Volkspartei erleben: Sobald sich dort ein Kopf zeigt, wird er zertreten.

Bilod © 2010 by Glen Edelson

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: