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Cuckold – Lifestyle oder sexuelle Verwirrung?

Berlin, den 14. August 2018

Cuckold? Was ist das eigentlich? Machen wir eine lange Geschichte kurz: Vom gehörnten Ehemann, der beim Heimkommen seine Ehefrau unter den wuchtigen Hubbewegungen eines jungen Offiziers vorfindet bis hin zum Ehebruch heutiger Tage: Ein Cuckold ist eigentlich Hahnrei, ein „gehörnter Ehemann“ . In den letzten Jahren aber ist eine sexuelle Masche Mode geworden, die ungefähr so geht: Das Ehepaar ist seit mehr als fünf Jahren verheiratetet, und da kommen beide auf die Idee, dass es vielleicht schick wäre, wenn ein anderer Mann die Ehefrau befriedigen würde, während der „Cuckold“ zusieht.

Bei den Paaren, bei denen so etwas vorkommt, steht in der Regel die Begierde über allem – auch über emotionalen Schranken. Weder Schamgefühl noch Eifersucht noch mögliche psychische Dauerschäden zählen, ja – von Gefühlen ist sowieso kaum noch die Rede. Ob man dies einen „Lifestyle“, eine Lebensform nennen kann? Ich bezweifle es sehr. Doch offenbar gibt es einige Männer, die genau dies wollen: Sie suchen angeblich den fragwürdigen voyeuristischen oder masochistischen Genuss, der von der Abwertung ausgeht, die im Grunde alle drei Teilnehmer bei Cuckolding trifft. Den „Cuckold“, weil er sich spielerisch unterdrücken lässt (was sehr gefährlich ist, falls es an die Öffentlichkeit gerät), seine Frau, die alsbald als „Hotwife“ abgetan wird, und auch der Dritte im Bunde, der „Bull“, also derjenige, der sich herablässt, den Sexpartner für den Ehebruch zu spielen.

Immerhin versucht ein großer Teil der „Cuckold-Gemeinde“, solche Aktivitäten geheim zu halten – etwa 86 Prozent der Paare tun dies, wobei 45 Prozent behaupten, total verschwiegen zu sein. Selbst wenn das Paar verschwiegen ist – die sogenannten „Bulls“ können die Aktivitäten immer ausplaudern.

Statt einer Lebensform könnte „Cuckolding“ also ein sexuelles Experiment mit unsicherem Ausgang sein, doch eines ist es nicht: eine öffentlich gelebte Neigung, bei denen jeder der Beteiligten nichts als Freude verspürt. Als Beweis dafür mag gelten, dass auch in der Studie, die mir vorliegt, nur die „Cuckolds“ selber zu Wort kommen, nicht aber die „Hotwifes“ und die „Bulls“. Von gleichwertigen „Beziehungen“ kann also keine Rede sein, sondern in erster Line von einem zweifelhaften Spiel mit dem Feuer. Hoffen wir mal, dass sich niemand daran verbrennt.

Fotomontage © 2011 by liebesverlag.de

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: