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Sex wird billiger, Beziehungen teurer

Berlin, den 08. März 2018

Wenn Sex an der Börse gehandelt würde, dann würde der Preis für den Sex, den „anständige“ Frauen anbieten, jetzt fallen – behauptet jedenfalls ein US-Soziologe mit Hang zur Liebesökonomie. Ob das auch für die Damen der Rotlichtbranche gilt, hat er nicht gesagt, und so ganz sicher ist auch nicht, ob die Männer überhaupt merken, dass „Sex im Sonderangebot“ ist.

Wenn wahre Liebe an der Börse gehandelt würde – nun dann würde der Kurs inzwischen kometenhaft gestiegen sein, und wir Männer könnten uns die die wenigen Frauen, die noch selbstlose Liebe geben, nicht mehr leisten. Denn die Liebe wird in gleichem Maße teurer, wie der Sex billiger wird.

Ja, und wie, bitte schön, ist es denn nun mit den Beziehungen? Wenn sie eine begehrte Ware wären, müssten sie teurer werden, wenn sie kaum noch etwas wert sind, würden sie verramscht.

Tatsächlich sind Beziehungen eine „begehrte Ware“, aber die Hürden dorthin sind hoch und wenig sinnvoll. Beziehungen werden immer mehr zum Luxusgut. Die Menschen, die sie wollen, werden in jeder Hinsicht durchleuchtet: Augenhöhe, Aussehen, Herkunft, Bildung, Einkommen, psychische und physische Übereinstimmung – all dies wird abgefragt, und wir, die irdischen, lassen es uns nicht nur gefallen – es wird auch verlangt, dass wir daran glauben. Wenn am Ende der Milliardär doch das Straßenmädchen heiratet, ist es eben die Ausnahme, sagen die Psychologen.

In Wahrheit ist es so: Ob eine Beziehung Chance oder Risiko ist, wissen die Partner zumeist nicht zuvor und nicht nach einem halben Jahr, sondern erst später, wenn sich Veränderungen ergeben. Nichts ist derzeit so wichtig wie Problemlösungskompetenz, und diese Fähigkeit wiegt manche unwichtigen Charaktermerkmale auf. Ein Paar, das in die Krise kommt, sei es von außen wie von innen, braucht vor allem dies – und keinen Psychomüll, der aus Charaktereigenschaften generiert wurde.

Beziehungen werden teurer, weil es wenige Menschen gibt, die wirklich gute „Basisfähigkeiten“ haben: Humor, Sensibilität, die Fähigkeit, andere „leben zu lassen“, Pragmatismus und Problemlösungskompetenz. Sie sind die eigentlich „teuren“ Partner – nicht die Traumfrauen und Traummänner. Klar wird Sex billiger – dazu braucht man ja nicht viel. Aber Beziehungen werden mit Sicherheit teurer.

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: