Venus, die Göttin der Liebe bist du
Kaum eine Göttin wurde so besungen, verehrt und missbraucht wie die römische Göttin Venus, die ihre Ursprünge in Rom wie auch in Griechenland hatte, wo sie Aphrodite heißt – und eigentlich sollen sie die Griechen wohl aus dem Orient importiert haben, wo wir sie als die „Astarte“ der Bibel wiederfinden.
Der Text im Titel stammt von Frankie Avalon, einem Teenageridol der Vergangenheit– der singend betete, die Venus möge ihm doch mal ein Mädchen in die Arme schicken – kann doch nicht so schwer sein für dich, Venus, altes Mädchen?

Die römische Venus war – wie kaum eine Göttin vor ihr – aber auch die Hüterin der Wollust oder vornehm „des erotischen Verlangens“ – und das ist sie nun auch wieder – auf der 12. Venus Berlin. Die Venus Berlin soll die größte Messe der Welt für alles sein, was Lust macht – und was macht Lust? Sexfilme offenbar – denn auf kaum einer Messe dieser Erde sind so viele Lustmiezen zu sehen wie auf der Venus – und die meisten von ihnen sehen so provokativ aus, dass sie lieber dort bleiben sollten, wo sie herkamen – auf dem Video. Die Messe endet heute in Berlin.
Zurück zur Verehrung der Venus. Wäre es nicht schön, wenn wir all unsere Liebeshoffnungen an die Venus schicken könnten, wenn wir Wünsche und unsere Sehnsüchte, aber auch unser Liebesleid und die Tränen auf ihrem Altar hinterlassen könnten, als kleine Hinweise auf die Bedeutung der Liebe? Wenn uns ihre Priesterinnen anhören und trösten könnten, wenn wir Rat suchen und unseren Kummer abweinen wollen?
Ja, ich weiß. Das Christentum verbietet uns, andere Götter neben „ihm“ zu haben – aber manchmal frage ich mich wirklich, ob das eine kluge Entscheidung von „ihm“ war.

Auf in die Praxis:
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