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Hochschlafen und Hinaufheiraten

Berlin, den 13. April 2016
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Es ist noch gar nicht so lange her, da riet die Mutter ihrer Tochter: Heirate reich, arm kannst du auch alleine sein. Doch dann kam erst einmal die Töchteremanzipation, in der die Töchter sich nicht mehr beraten ließen, wen sie heiraten würden – wenn sie es überhaupt jemals vorhatten. In den 1970er und 1980er Jahren war eben alles möglich. Parallel dazu überrollte die Frauenemanzipation die Republik: „Hochschlafen“ wurde zu einem Unwort, genau so wie „Hinaufheiraten“. Frau stand ihre eigene Frau – und damit basta.

Doch wie es immer so ist – der Traum vom Hinaufheiraten existierte weiter, und die Mär vom Hochschlafen pflanzte sich auch von Generation zu Generation fort. Doch war dies alles noch möglich im 21. Jahrhundert?

Wer das Leben kennt, wird nun lächeln. Wenn eine Gesellschaft durchgängig ist – und das ist die deutsche Gesellschaft ohne jeden Zweifel – dann versuchen Frauen auch, sich durch ihre erotische Ausstrahlung sozial zu verbessern. Ob mit oder ohne Abitur, mit glänzendem Universitätsabschluss oder mir abgebrochenem Studium ist dabei ganz gleichgültig: Wo die erotische Kraft funktioniert, da wird sie auch genutzt. Wo sie versagt, greift man zu anderen Mitteln wie Wissen, Können oder Sozialkompetenz.

Was, bitte schön, soll schlecht sein um Hochschlafen oder Hinaufheiraten? Bestenfalls die Wortwahl stört. In Wahrheit wussten die Frauen, wann, wie und wo sie ihre Erotik einsetzten – es musste oft nicht einmal Sex sein. Wer sich darüber aufregt, dass eine Frau sich durch „Hochschlafen“ einen Vorteil verschafft, ignoriert, dass viele Auftragsvergaben in der Wirtschaft auf persönlichen Kontakten beruhen, in denen Sex nicht die geringste Rolle spielt. Man gibt Aufträge bei Gleichwertigkeit eben an die Person, die einen persönlich am meisten anspricht. Wer glaubt, dass ein ONS ausreicht, um hier etwas zu erreichen, ist ganz schön naiv.

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: