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Lieben zwischen Macht und Unterwerfung

Berlin, den 06. November 2018

Wir alle kennen Zeiten, in der wir relativ unterwürfig und nicht sehr mächtig sind: die Kindheit, die Adoleszenz und das Jugendalter. Wer sich gut erinnert, wird finden, dass der Prozess, zu „sich selbst“ zu finden gar nicht so einfach war. Es reichte eben nicht, nunmehr abzulehnen, was die Erwachsenen sagten, sondern wir mussten einen eigenen, selbstbestimmten, eben „erwachsenen“ Weg finden.

Ich hörte vor einigen Tagen gerade, dass junge Erwachsene mit über 21 Jahren ihr Gehirn noch einmal komplett umbauen müssten – dies sei entwicklungsbedingt und gar nicht zu verhindern. Offenbar ist es ungefähr so wie bei einem Gesellen, der Meister werden will: Er hat zwar alles korrekt gelernt und kann es auch anwenden aber er hat es nicht verinnerlich, erwachsen zu sein.

Offenbar gehört zum Erwachsensein aber auch, dass wir wissen, wie, wann du wo man sich besser unterwirft. Im Alltag ist es doch so: Man wird vielleicht Angestellter eines großen Unternehmens und weiß sofort: Man muss sich unterwerfen. Da wäre die Charta, gegen die man besser nicht verstoßen sollte, das sind die Empfindlichkeiten von Mitarbeitern und Vorgesetzten, die man achten sollte. Kurz und gut: Die Unterwerfung ist genau so ein Teil unseres Lebens die die Ausübung von Macht. Zwar reden wie von Freiheit, Gleichheit und Solidarität, doch müssen wir die Gleichheit ständig neu aushandeln, wenn wir uns niemals unterwerfen wollen.

Fragen wir und doch bitte, warum wir in der Liebe so schrecklich „gleich“ sein müssen, dann finden wir keine vernünftige Antwort. In der Praxis übernimmt eine der beiden Liebenden die Führung, während der andere sich führen lässt. Ist die Beziehung neu oder sehr abenteuerlich, dann spricht man auch von Verführung – kennt sich das Paar hingegen schon länger, so haben sich Rituale eingespielt. Paare, die dies ändern wollen, beginnen oft mit Rollenspielen: Mal (ver)führt sie ihn und mal ist es umgekehrt.

Es ist nichts Falsches daran, sich in der Liebe zu unterwerfen, solange man nicht abhängig davon wird – es gehört einfach zur Abwechslung beim Spiel mit den eigenen Möglichkeiten.

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: