FlirtXpert - Experten & Singles schreiben über Flirt, Dating & Verlieben 2000 Flirt-Beiträge

Animalische Lust oder Fesseln des Wohlanstands?

Berlin, den 11. Februar 2021

„Die Lust der Frauen ist nicht anders als durch und durch animalisch.“ Der Satz hat zweifellos Sinn, aber er provoziert auch, und nachlesen könnt ihr ihn in einem neuen Buch, das ich hier schon einmal besprochen habe.

Aber wie kommt es eigentlich, dass Frauen darüber so unterschiedlich denken? Warum beispielsweise halten sie sich und „ihr“ Geschlecht für edler, emotionaler und sozial bewusster? Und, wenn wir und noch ein bisschen vorwagen, warum halten sie Männer eigentlich für perfide Dreckschweine, die nach Sex suchen?

Die Traditionalistinnen unter den Frauen haben Argumente dafür, dass sie die zahmen Lämmchen sind, während wir Männer die wilden Jäger sind, die ihnen alsbald ans Fell wollen. Das zwar abgedroschene, aber viel beachtete Argument ist stets der Puff, der für uns Männer ja angeblich eine Wallfahrtsstätte ist, um dort unser Sperma in Beutelchen zu spritzen, die sich in den Damen befinden. Das Argument kommt gleich hinterher: „Gehen Frauen etwas in den Puff? Sie sehen doch, dass es so etwas gar nicht gibt.“ Na, und dann wäre da noch Dating. „Die Männer wollen doch sowieso nur mit dir in die Kiste“, sagte mir gerade neulich wieder eine Frau.

Wie also ist es?

Nun, es ist einerseits eine Generations- und Weltanschauungsfrage, andererseits eine Frage des sexuellen Drangs, der unterschiedliche Auswirkungen hat und letztendlich eine Frage der individuellen Schamgrenzen. Man muss sich vergegenwärtigen, dass es heute sex-aktive Frauen mit Geburtsjahrgängen von mindestens 1945 bis 1995 gibt. Das bedeutet: Es gibt Erfahrungen der sexuellen Reifung aus den 1960er und 2000er Jahren. Das sind zwar „nur“ 40 Jahre, aber es sind eben Jahre, in denen die weibliche Lust die bisher bekannten, künstlich aufgebauschten Schamgrenzen gesprengt hat. Und weil das so ist, haben wir eben heute alle Arten von weiblichen Lüsten, die sich auch nicht ganz eindeutig bestimmten Altersgruppen zuweisen lassen, weil sich jede Frau anders entwickelt hat. Das „Animalische“ ist uns nun einmal angeboren, und ich sage – glücklicherweise. Wie man es bezähmt, wenn man es wirklich nicht gebrauchen oder anwenden en kann, wissen wir alle zur Genüge. Dazu brauchen wie wirklich keine moralischen Extrawürste für den Umgang mit Frauen oder für Frauen selbst. Ich denke, die Y-Generation kann schon damit umgehen – und wir anderen müssen es eben nachlernen, falls wir „mithalten“ wollen.

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: