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Advent, Advent, keine Liebe brennt

Berlin, den 16. Dezember 2020

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt … erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier – dann steht der Weihnachtsfrust vor der Tür. Oder die Mutter. Oder die Eltern oder gleich alle Verwandten. Jedenfalls steht dort kein Englein fein, dass mit den (vorderen) Flügeln wippt und sagt: „Schau, mein Süßer, alle sind heute so froh und mild gestimmt, da leg ich mich ein bisschen zu dir.“

Ha, Freundinnen und Freude: Sämtliche Liebesfallen für Engel versagen, und nicht einmal Teufel kann man Pech und Schwefel anlocken. Also gebt es auf, auf Wunder zu hoffen. Gegenwärtig sieht man ziemlich viele Singles, die mit Triefaugen durch die Städte ziehen. Das Fest der Freude ist für sie so wenig ein Freudenfest, wie ein Freudenhaus ein Haus der Freude ist.

Fragt sich, was man da tun kann, nicht wahr? „Denke dran - schaff Vorrat an“, die alte Eichhörnchenweisheit der 1960er Jahre, erweist sich dieser Tage als günstig. Wer also ein paar Adressen gebunkert hat, kann versuchen, alle mal durchzuklingeln, ob sie oder er vielleicht in der Woche vom 23. auf den 30. Dezember, notfalls auch am vierten Advent, noch mal irgendwie Zeit hat, zusammen zu kuscheln. Wer das versäumt, kann versuchen, noch eine der einsamen Damen einsammeln, die jetzt vorzugsweise allein in in Cafés sitzen, oder auch Herren, die sich in Bistros und Kneipen langweilen.

Ich habe gerade gesehen, dass auf den Wiesen noch viel Fallobst liegt – und in der Tat ziehen auch noch im November und Dezember zahllose Frauen und Männer aus der ehelichen Wohnung aus – womit wir schon zwei hätten, die sich voraussichtlich grämen. Ist es jetzt nicht Zeit, das soziale Herz sprechen zu lassen und mal mitzunehmen, was da sitzt und frustet? Meistens ist es gesünder, einen Menschen zum Essen einzuladen und ihn später noch ein bisschen mit ins Bett zu nehmen, als dich die Nacht mit einer Flasche Whiskey zu versüßen.

Ihr nennt mich zynisch? Ich sag euch mal was: Ein halbwegs netter Mensch, der auch sprechen kann, ist tausend Mal besser als eine aus der Not geborene Weihnachtsparty mit lauter Triefgesichtern.

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: