Miss, Kiss, Bang und Strip beim Song-Contest

Weil wir ja gerade letzte Woche so viel vom Küssen geschrieben haben: Dieser Monat ist Küss-Küss-Bums-Monat für Deutschland in Moskau. Ja, wirklich: Dort tritt ein Schönling auf, der sogar leidlich singen kann, eine Swingkapelle, die sogar leidlich spielen kann und – „Dita von Teese“, eine amerikanische Stripteuse, die sich selbst gerne als „Königin der Burlesque“ feiern lässt.

Das Ganze heißt „Eurovision Song Contest“ und worüber ich gerade geschrieben habe, ist der deutsche Beitrag. Er ist so deutsch wie der „St. Louis Blues“, aber leider nicht so gut: Vorgeblicher Retro-Swing, der aber eher klingt wie vom RIAS-Tanzorchester gespielt. (Der Beitrag heißt "Miss Kiss Kiss Bang").

Mann oh Mann, einig Vaterland, was ist euch denn da eingefallen? Ich meine, wenn schon Retro, warum dann von den Amis? Hätte man nicht die Comedian Harmonists wieder neu beleben können? („Veronika, der Spargel wächst?“) Vielleicht mit einer Zwanziger-Jahre-Retro-Blodine? Ich meine, Strippen ist ja inzwischen nicht mehr so ungewöhnlich für deutsche Fräuleins, oder?

Ach, ihr meint, das geht nun gar nicht? Na, wie wäre es dann mal mit einer neuen deutschen Version von „Je t’aime, moi nun plus“? Vielleicht unter dem Titel: „Erst küssi-küssi, dann bumm-bumm“? Vielleicht ließe sich ja ein Pärchen dazu engagieren, das mit der nötigen Diskretion und vielleicht ein paar Stofffetzen (oder Federn?) am Leib auf der Bühne ein bisschen Bang-Bang macht? Ein bisschen TV6 selig („Steffi und Boris“) auf der Familienbühne fürs Fernsehvolk? Oder die Damen von EUrotic?? Wie ihr seht, sind noch lange nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft, so wahr ich Gramse heiße.

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