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Die Traumfrau ist oft nicht die Traumfrau für immer

Berlin, den 16. Oktober 2015
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Die Singlestudien schießen wie die Pilze aus dem Boden – vor allem über die ewig gefrusteten Singles. Was wollen sie, wen wollen sie, wann und wo wollen sie … es gibt kein Thema, dass nicht bereits von einer Frauenzeitschrift, einem Boulevardblatt oder einer Singlebörse abgegrast wurde.

Zumeist wird vorher das Volk befragt – und zwar möglichst spektakulär. Die Frage an eine Frau, ob sie schon einmal von einer anderen Frau zum Sex verführt wurde, wird naturgemäß anders beantwortet als die Frage, ob sie schon einmal davon geträumt habe, von einer Frau verführt zu werden. Von ähnlichem Kaliber ist die Frage: „Könnten Sie sich vorstellen, mit einem Mann zu schlafen, auch wenn sie nicht verliebt sind?“ Klar – vorstellen kann man sich viel.

Der größte Blödsinn aber kommt heraus, wenn man Personen nach ihrem Traumpartner fragt. Das wissen die janusgesichtigen Volksbefrager natürlich – und kümmern sich nicht darum. Denn ob ich frage: „Mit welchem dieser Männer willst du mal eine heiße Liebesnacht verbringen?“ oder „mit welchem dieser Männer könntest du dir vorstellen, Kinder zu haben?“ ist natürlich ein Unterschied, und ich bekomme garantiert höchst unterschiedliche Ergebnisse.

Doch nicht die Demoskopen allein sind schuld: Spindoctors bearbeiten die Ergebnisse, bevor sie an die Öffentlichkeit gelangen - und dann steht eben in der Überschrift: "Deutsche Frauen wollen ganze Kerle" oder so etwas. Wer meint, Soziologen seien da immer sorgfältiger, der irrt – das schnelle, sensationelle Ergebnis zählt auch hier – schließlich will man seine Uni mal wieder in der Zeitung sehen oder sein neues Buch verkaufen.

Gerade haben Wissenschaftler etwas ganz Erstaunliches festgestellt: dass nämlich bei beiden Geschlechtern altruistische Züge durchaus gefragt sind, wenn es um Dauerpartnerschaften geht. Wer also selbstlos anderen hilft oder andere unterstützt, ist als Partner besser angesehen als jemand, der nur an sein eigenes Glück, die Vermehrung seines Vermögens oder an sonstige Vorteile denkt.

„Menschen stürzen sich oft für Unbekannte in beachtliches Risiko, ohne selbst davon zu profitieren“, sagt Tim Phillips, der die Sache gerade untersucht hat – und hat festgestellt, dass insbesondere Frauen in Wahrheit besonders auf Selbstlosigkeit achten. Der Grund – man ahnt es - ist vor allem die Elternschaft. Mögen Männer mit kantigen Gesichtern und Frauen mit DD-Brüsten auch Fruchtbarkeit ausstrahlen – was nützt sie letztlich, wenn beide keine guten Eltern sind?

foto: © CC 2008 by porcelaingirl

Euer Autor Gebhard

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