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Und täglich grüßt die Fernsehwerbung

Berlin, den 19. Januar 2018

Diese „Sendung wurde Ihnen präsentiert von …“ - in den letzten Wochen taucht da immer wieder der Name einer großen deutschen Partneragentur auf, und ich kratzte mich dann am Kopf und frage mich: Nun gut, das mit dem Bier und dem Krimi, das will noch in meinen Kopf rein, und wenn der Liebeskitsch mit Flusskreuzfahrten garniert wird –das vielleicht auch noch. Aber Partnersuche per Internet?

Täglich grüßt das Murmetier – und wirft tagtäglich die gleichen Hohlworte in mein Wohnzimmer: Sie sollen echt klingen, richtig markig – doch wenn die lieben Managerinnen und Manager zum zwölften Mal ihre Worte abspulen, dann klingt das alles nicht mehr echt, sondern – wenigstens für meine Ohren – nur noch peinlich. „Weil ich eine Frau mit Klasse suche …“ dröhnen mir die Worte eines Schauspielers in die Ohren, den ich für einen Hotelmanager halten soll. Eine Frau mit Klasse … das muss man sich erst einmal in den Ohren, und dann im Gemüt nachklingen lassen – wo und wann habe ich eigentlich zuletzt von einer „Klassefrau“ gehört? Bei der Armee? Ob ich nun sage „Klasse Weiber“ oder „Klasse Frauen“ bleibt sich eigentlich gleich: Handelsklasse festgestellt, Stempel auf den Hintern: „Klassefrau“?

Das wäre alles nicht so schlimm, wenn wir bei den Teenies gelandet wären. Sind wir aber nicht – wir sind bei „Akademikern und Singles mit Niveau“.

Werbung soll nicht nur Markennamen transportieren – sie soll auch glaubwürdig sein und etwas über das Produkt aussagen, das verkauft wird. Es wäre wirklich schön, wenn wir bei der Werbung nicht täglich von ähnlichen Murmeltieren begrüßt würden. Wer „Klasse“ transportieren will, sollte vielleicht in der Fernsehwerbung damit anfangen.

Aufgefallen ist es unter anderem auch der Süddeutschen Zeitung.

Titelbild Murmeltier © 2009 by By Leo-setä

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: