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Ehe auf gleicher Augenhöhe?

Berlin, den 10. August 2015
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Das Wort „ebenbürtig“ ist aus dem Sprachgebrauch fast verschwunden –wen schert schon noch Stand, Titel und Herkunft?
Ganz so einfach scheint die Sache nun aber doch nicht zu sein. Denn wurde früher aus Standesdünkel und Angst vor der Enterbung „ebenbürtig“ geheiratet, so versuchen die Menschen heute immer noch, auf „gleicher Augenhöhe“ zusammenzukommen. Frauen träumen sogar noch davon, „hinaufzuheiraten“ – ein fast aussichtsloses Unterfangen.

Warum ist das so?

Ganz einfach – weil Menschen mit ähnlicher Herkunft über ein ähnliches Wertesystem verfügen – und dies betrifft vor allem die Tatsache, wie man zum Eigentum und zu den Einkünften steht. Im Schwäbischen sagt man „von reichen Leuten kann man das Sparen lernen“ – und das steht dann oft sehr im Gegensatz zu dem Vorstellungen von Lieschen Müller, dass ein Mann mit einem hohen Einkommen in Saus und Braus lebt.

Selbstverständlich spielen auch die Einstellungen zu Familie und Kultur eine Rolle – was hingegen so gut wie bedeutungslos ist, sind herbeigeredete „Gleichheiten“ in den Hobbys: Sie sind völlig nebensächlich.

Wer als Frau immer noch „nach oben heiraten“ will, muss sich immer stärker anpassen – das passt nicht ins Bild der modernen Frau. Zumeist wird erwartet, dass man das bekannte Leben so gut wie ganz aufgibt und es gegen ein durch gesellschaftliche Pflichten geprägtes Dasein eintauscht. In sehr modernen Beziehungen mit sehr reichen Männern kann es auch bedeuten, dass man seinen Ehepartner höchstens einmal für ein paar Stunden oder tage zwischen seinen Terminen sieht.

Es bleibt also dabei. Gleiche soziale Herkunft, mindestens aber eine ähnliche Lebenseinstellung ist wichtig – und dabei treten sogar die sogenannten „Charaktereigenschaften“ in den Hintergrund, die von den Online-Partnervermittlern so hoch bewertet werden.

Ein Faktor für eine glückliche Ehe wird heute oft ganz vergessen: Anpassungsbereitschaft. Er gilt für die Frau und für den Mann – aber beide wollen nicht so recht heran an diese etwas altmodisch anmutende Fähigkeit. Mein Vorschlag: Nicht die Person, wohl aber die Ansprüche in den Hintergrund stellen. Das scheint vielen Menschen schwer zu fallen, denn welche Ansprüche sie hat, weiß jede Aushilfskellnerin – welche Person man hingegen ist, wissen nur diejenigen, die eine entsprechende Charakterbildung haben.

Frauen und Männer – zwei Welten?

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: