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Frauentag: Was ist heute anders?

Berlin, den 08. März 2016
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Vor über 100 Jahren fand der erste nationale Frauentag statt, wenn man so will. Die New Yorker Social Democratic Women"s Society führte am 8. März 1908 in New York eine große Veranstaltung durch, deren Ziel vor allem die Propagierung des Frauenwahlrechts war. Am 28. Februar 1909 soll es dann angeblich den ersten nationalen amerikanischen Frauentag gegeben haben, während Frauentage in Europa ab 1911 in Dänemark, Deutschland, Österreich-Ungarn und der Schweiz eingeführt wurden.

Kein Zweifel: Der Tag war einstmals vom Glauben an den internationalen Sozialismus beseelt, und so ist es kein Wunder, dass er vor allem in der Sowjetunion erstarkte, wo ihn Lenin auf den 8. März legte. An diesem Tag feiert man ihn bis heute. Seit 1977 wir der Tag als Weltfrauentag auch von den Vereinten Nationen anerkannt.

Die Emanzipation außerhalb sozialistischer Kreise zeugte sich im Westen erst in den 1970er Jahren, als das traditionelle Frauenbild in Europa und den USA zu wanken begann. Noch gegen 1960 war das Ideal der deutschen Frau das Hausfrauendasein, das sich auch in der Mädchenerziehung manifestierte: Man versuchte, junge Mädchen vor allem zu Produkten für den Heiratsmarkt zu erziehen – keusch und häuslich, fromm und anpassungsfähig sollten sie sein, so, wie ihre Mütter es schon waren.

Frauentag: Die Emanzipation verlief nicht wie geplant

Auch die Emanzipation verlief in den 1970er Jahren zunächst nicht wie geplant: Den Frauen der damaligen Zeit fehlte es noch an der nötigen Ausbildung, am Selbstbewusstsein und an geeigneten Vorbildern. Insgeheim planten viel zu viel junge Mädchen noch auf die Ehe hin – und nicht auf die Ausbildung. Als sich dies gegen die 1990er Jahre endgültig verändert hatte, war auch die Emanzipation geschafft: Seither können Frauen bereits in jungen Jahren ihr Leben vollständig in die Hand nehmen: beruflich, sozial und vor allem auch sexuell. Vor allem Letzteres macht den jungen Männern mehr Kummer als erwartet: Sie sind überwiegend noch nicht im neuen Jahrtausend angekommen, erwarten von Frauen immer noch die Erfüllung einseitiger erotischer Wünsche und glauben, dass ein paar freche Sprüche immer noch ausreichen, um eine Frau „aufzureißen“.

Frauentage wären eigentlich längst überflüssig – jedenfalls in Westeuropa. Heute würden wir eher Tage benötigen, an denen sich die Menschen daran erinnern, dass wir alle nichts als unser Glück suchen – Frauen wie Männer, denn die Liebe, die Lust aufeinander und der Wunsch nach Gemeinsamkeit darf in Zukunft ruhig wieder stärker betont werden als bisher.

Bild © CC 2008 by Alex Indigo

Euer Autor Gebhard

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