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Soziale Netzwerke: nützlich, aber keine Liebesgeneratoren

Berlin, den 11. April 2015
netzwerk wo bist du

Nichts wird so falsch eingeschätzt wie die sogenannten „sozialen Netzwerke“. Noch vor wenigen Jahren sagten uns Visionäre voraus, dass sich alle unsere sozialen Kontakte revolutionieren würden: Die soziale Welt wäre dann das Web – und der Computer die Tür, um es zu betreten. Auch dies gehörte zur Vision: Wir würden alle nun unendliche viele neue Freunde finden. Manche Netzwerke messen sogar den Erfolg daran: Je mehr Freunde, umso besser ist man im Netz angesehen.

Der Kommunikationswissenschaftler Christoph Neuberger wollte es genau wissen: Er unversuchte StudiVZ und kam zu dem für Außenstehende sicherlich überraschenden Ergebnis, dass lediglich fünf Prozent der Befragten erklärten, dort bereits „viele“ oder „sehr viele“ neue Leute kennengelernt zu haben. Freundes- oder gar Liebespartner-Generatoren sind diese Netzwerke also nicht.

Damit seht nun auch wissenschaftlich fest, was Teilnehmer an Netzwerken schon lange wissen: In den bedeutenden Einrichtungen wie StudiVZ und XING treffen sich Leute, die sich auch vorher schon einmal „irgendwie kannten“. Sind es bei wie StudiVZ meist alte Schulfreunde, aber auch bereits ehemalige Kommilitonen, so sucht das XING-Mitglied eher nach ehemaligen Kollegen.

Interessant ist in diesem Zusammenhang natürlich der Stellenwert des Netzes. Es rangiere, so Forscher Neuberger, erst auf Platz Fünf. An erster Stelle der Kommunikationsmethoden stehe nach wie vor das persönliche Gespräch, gefolgt von SMS, Telefon und Email.

Damit sind die „sozialen Netzwerke“ in einem ganz anderen Sinne sozial, als man bisher angenommen hatte: Sie werden nämlich weitgehend benutzt, um reale Kontakte zu hinterfragen.

Was bedeutet das für die Partnersuche? Vor allem dies: Man kann über StudiVZ und XING seinen Partner ganz gut ausfindig machen – ist er bei beiden nicht, so ist er entweder ein Web-Verweigerer oder nicht sonderlich erfolgreich.

Die beste Methode: Ausforschen, was bi StudiVZ oder XING über die in Aussicht genommene Partnerin oder den Partner bekannt gemacht wurde – aber sich nicht anmerken lassen, dass man es getan hat. Mit dem Wissen kann man dann ganz cool umgehen, denn das Vorwissen über den Anderen nützt umso mehr, je länger man seine Quellen verschweigt.

Die Forscher um Christoph Neuberger wissen auch dies: 80 Prozent nutzen die Community (StudiVZ) nach eigenen Angaben, um sich heimlich einen genaueren Eindruck von neuen Bekannten zu machen. 34 Prozent wollen es auch in späteren persönlichen Gesprächen nicht zugeben, dass sie eine Seite angesehen haben.

Was mir zu sagen bleibt? Ein Tipp: Menschen in Singlebörsen kennenlernen, aber dann im sozialen Netzwerk gründlich abchecken. Wissen ist Macht – auch in aufkeimenden Beziehungen.

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Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: