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Die Barbie-Welt und der Sex

Berlin, den 12. Januar 2016
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Was hat die Barbara mit der Lilli am Hut? Auf den ersten Blick gar nichts – bis auf die einfache Tatsache, dass die Lilli eine sexy Sekretärin im Twenalter war (für die Nachgeborenen: „Twens“ waren Menschen über 19 und unter 30). Da sie sehr deutsch war, war sie blond, und da es damals Mode war, trug sie einen Pferdeschwanz. Letzterer hatte seinen Namen vom Pferd, war aber eine Haartracht, bei dem das weibliche Langhaar so getragen wurde, dass es dem Schwanz des Pferdes ähnlich sah.

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Was hat das Ganze eigentlich mit Barbara alias Barbie zu tun?

Nun, um eine lange Geschichte kurz zu machen: Lilli wurde in den 1959er Jahren zum BILD-Maskottchen, nachdem BILD die Kunstfigur „Lilli“ des Zeichners Reinhard Beuthien berühmt gemacht hatte. Lilli jedenfalls war eine Verkörperung des deutschen „Fräuleinwunders“, wie die Amerikaner so etwas nannten: Sie hatte außer dem schon erwähnten blonden Pferdeschwanz schwarz gefärbte Augenbrauen und Wimpern, tiefblaue Lidschatten, einen tiefrot geschminkten Mund und schöne volle Brüste im Pullover.

Auf einer Europareise sah dann die Mitbegründerin der Spielzeugfirma Mattel, Ruth Handler, die Lilli - und kopierte sie als Barbie, genannt nach ihrer Tochter Barbara. Mattel kaufte die Rechte an der Vermarktung der Puppe 1964 von der deutschen Spielzeugfirma Hausser auf.

Die Geschichte ist nun wieder ins Gerede gekommen – durch ein Buch des US-amerikanischen Autors Jerry Oppenheimer "Toy Monster: The Big, Bad World of Mattel", doch auch schon zuvor gab es Diskussionen um die Barbie: Sie war vielen Menschen viel zu sexy und tauchte sogar in einer angeblichen BDSM-Version auf.

Barbie war allerdings schon immer in der Kritik: Die Aufmachung wäre zu nuttig, der Körper zu schlank, die Brüste zu groß, die Hüfte zu unrealistisch und die Beine zu lang. Doch nun will das Buch des Sensationsmachers noch mehr enthüllen über Barbies Schöpfer in den USA, der ein Lüstling gewesen sein soll und der Barbie-ähnliche Frauen, die keinesfalls Spielzeugpuppen waren, als Gespielinnen hatte.

Was lernen wir daraus? Dass Menschen eben Menschen sind – und schütteln ein bisschen den Kopf über die „Enthüller“ und die Moralisten. Dass Spielzeugproduzenten nicht zwangsläufig wie Mönche und Nonnen leben müssen, sollte eigentlich bekannt sein.

Bilder von Lilli.

Empörung über die BDSM-Barbie.

Barbid-Bild oben © CC by santarosa

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: