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Wie aufregend sind eigentlich Blind Dates wirklich?

Berlin, den 26. Mai 2016
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Eine der vielen Fragen, die von Dating-Anfängern gestellt werden, ist diese: „Wie aufregend ist es eigentlich wirklich, einen völlig fremden Menschen zu treffen, um über eine mögliche Partnerschaft zu reden?“

Meine Antwort überrascht euch vielleicht: Aufregend ist es nur die ersten Male – und es gibt überhaupt keinerlei Anlass, die Dates künstlich „aufzupeppen“. Es ist eben so: Das erste Mal, da geht man mit all seinen Hoffnungen und Befürchtungen hin – und trifft doch nur einen ganz gewöhnlichen Menschen. Ungefähr beim dritten bis fünften Mal weiß man dann: Ja – es ist immer wieder neu, und immer wieder anders, aber aufregend ist es eigentlich nicht. Dies gilt zumal dann, wenn man sich in der gleichen Stadt an einem öffentlichen Ort trifft: Dann zählen ausschließlich das Gespräch und der Eindruck, dem man dabei von seinem gegenüber gewinnt. Ich sage Anfängern immer: Die ersten drei Dates sind zum Üben – ab dann weiß man zumeist, wie der Hase läuft.

Blind Dates nicht "aufpeppen", sondern ruhig angehen

Es gibt im Internet Dutzende von Vorschlägen, wie man Dates aufregender gestalten kann. Angeblich soll es sogar Damen geben, die das Treffen davon abhängig machen, was man „sich einfallen lässt“. Glauben Sie den Unsinn nicht. Natürlich beurteilt eine Dame einen Herrn danach, was er sich bei einer Einladung einfallen lässt – aber ein Blind Date ist keine Einladung, sondern nur eine Möglichkeit, einander kennenzulernen. Hat die Dame für solch ein Treffen „Ansprüche“, dann lasst ihr diese Frau am besten gleich fallen wie eine heiße Kartoffel – die hat dann auch noch andere Flausen im Kopf.

Aufregend: Blind Dates mit Persönlichkeiten und in Flugentfernungen

Es gibt allerdings aufregende Dates als diejenigen junger Leute in der Stadt. Je älter man wird, umso „gestandener“, eventuell sogar bekannter (oder gar berühmter) können die Datingpartner sein. Eine bekannte Ärztin mit eigener Praxis, eine populäre Professorin oder eine Pastorin zu treffen, kann natürlich sehr interessant sein und gelegentlich auch aufregend – selbst wenn sie bereits die zwölfte Frau ist, die man trifft. In der Regel gilt: je populärer jemand in seiner Stadt ist, umso zurückhaltender ist er auch – in solchen Fällen findet das Date dann oft auch nicht in der prallen Öffentlichkeit derselben Stadt, sondern in einem stillen Landgasthof statt: Man will nicht unbedingt beobachtet werden.

Aufregend sind auch Blind Dates in Flugentfernungen. Wer einmal abends um 22 Uhr vom Flughafen abgeholt werden sollte, der weiß, dass man schon ein bisschen bangt, ob die Dame auch wirklich zum Abholen erscheint – und wie die Ankündigung: „ich habe einen Schlafplatz für Dich“ gemeint war. Da reichen nicht mehr Klärchens Küchentipps für sicheres Dating. Da muss man spontan entscheiden, ob man nach einer zweistündigen Fahrt durch norwegische Wälder noch Vertrauen zu seiner Fahrerin hat.

Also: Regt euch nicht so auf, wenn ihr ein Blind Date in eurer Stadt habt. Es ist nur ein Date, sonst nichts.

foto: © 2007 by milena mihaylova.

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: