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Hast du ein Problem oder bist du das Problem?

Berlin, den 01. Juli 2020

Als ich den Spruch am Büro eines italienischen Macho-Chefs sah, versteinerte sich meine Mine für einen Moment. In der Tat ist dies ein Affront gegen alle Mitarbeiter, die beim Chef das suchen, was er eigentlich leisten sollte – kollegiale Führung. Dagegen steht, dass ich tatsächlich im Laufe meines Lebens viele Menschen kennenlernte, die als Person ein Problem waren.

Das Schlimmste, was Ihnen beim Dating passieren kann, ist einer solchen Person zu begegnen. Dabei meine ich nicht die armen Menschen, die ihre Alkohol- und Drogenprobleme oder psychischen Defekte verschleiern wollen, um an jemandem Halt zu finden. Die Personen, die ich meine, treten extrem selbstbewusst auf, doch hinter ihrer Stirn befindet sich ein Gebilde aus Fehlannahmen über sich selbst, andere oder das Leben schlechthin. Sie sehen die Welt nicht einfach „anders“ (über die „Möglichkeit des Andersseins“ werde ich mich später einmal äußern). Nein, sie sehen jeden, der ihnen begegnet, ausschließlich als Objekt in ihrem Universum. Wem das zu „hochtraben“ klingt: Sie sehen nicht ein, dass andere soziale, emotionale und eventuell gar sinnliche Ambitionen haben, die von den Ihrigen abweichen.

Recht typisch für diese Gruppe sind diejenigen, die alles unter Kontrolle haben wollen. Sie kommen zum Blind Date mit einem auf einem Spickzettel befindlichen oder auswendig gelernten Fragenkatalog. Schon beim ersten Date versuchen sie, in uns einzudringen, mit dem, was man „bohrende Fragen“ nennt. Ihr Ziel ist, unsere Seelen Durchzupflügen, um nach verborgenen Leichen in ihren zu suchen. Finden sie dort diese „unbewältigten“ Konflikte, wie Psychologen es nennen würden, dann fühlen sie sich großartig und finden darin einen Grund, uns abzulehnen oder zu bemitleiden. Finden sie keinen, so sind sie sauer, weil wir uns ihnen nicht genügend öffnen. Der Trick dabei: Sie verlangen Offenheit von anderen – aber niemals von sich selbst. Sie glauben ein Recht darauf zu haben, uns in unsere psychischen Details zu zerlegen und Schwächen aufzudecken – aber sie tun es niemals bei sich selbst.

Ich rate euch allen gut: Verschwendet keine Zeit mit diesen Psychos. Sei reiben sich die Händchen, wenn sie ihre Partner „fertiggemacht“ haben – und sind doch arme Menschen, die niemals eine Beziehung erreichen, und sich doch oft eine wünschen.

Bild: Inquistion beim Dating ist psychische Folter - setzt euch dieser Folter nicht aus!

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: