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Lob des Weicheis

Berlin, den 02. Juli 2020

Weichei, Weichling, Muttersöhnchen, Sitzpinkler, Warmduscher – die meisten Frauen, die das hören, denken nicht an einen Mann, sondern an ein Männlein. Wer als Mann zu weich ist, stellt sich immer ganz hinten an, wenn er nicht ohnehin als „weibisch“ oder gar schwul angesehn wird.

Merkwürdig ist dabei nur, dass Frauen an tatsächlich schwulen Männern diese „weibischen“ Eigenschaften durchaus lieben – aber an Heteromännern nicht. Und merkwürdig ist auch, dass beim weiblichen Geschlecht selbst nur äußerst selten die Rede davon ist, zu feminin oder zu maskulin zu sein.

Wer die Welt vermeintlich in "gut und böse" teilen kann, der teilt sie in der Regel auch in Weiß und Schwarz – oder eben in Frauen und Männer. Diese Gruppe hat so zu sein, jene anders. In der Mitte gibt es nichts und niemanden, und wenn, dann ist die „Kacke am Dampfen“. Hellhäutige Schwarze? Dunkelhäutige Weiße? Das gute im Bösen, das Böse im Guten? Das Feminine im Mann, das Maskuline in der Frau? Das hat alles der Teufel gemacht, nicht wahr?

Keine Sorge, ich weiß sanft-feminine Frauen mit sinnlichem Hungerblick ebenso zu schätzen wie selbstbewusste Frauen mit harten Zügen, die mich eher beobachten als mit mir zu flirten. Sie alle gibt es, und sie alle finden ihren Lover oder Ehemann. Warum sollte also der Jüngling mit den femininen Zügen, der sich mehr für Kunst und Dichtung interessiert als für Kraftsport und Fußball, nicht auch seine Partnerin finden? Sicher, sicher – Frauen wollen Machos – zum Vögeln. Aber irgendwann ist die Macho-Zeit auch mal vorbei, und die Rechtsanwältin oder Diplompädagogin hat die Nase voll, davon, vom Kranführer oder Goldkettengigolo sexuell „durchpflügt“ zu werden, oder etwa nicht?

Frauen, hört mal: auch am weichen Mann ist nicht alles weich – weder der Penis noch die Birne. Und einem Mann, der keine weiche Birne hat, sondern ein richtiges Gehirn, das auch für Fantasien gut ist und nicht nur für Hubbewegungen des Unterleibs, dem sollte man doch eine Chance geben, oder etwa nicht?

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: