FlirtXpert - Experten & Singles schreiben über Flirt, Dating & Verlieben 2000 Flirt-Beiträge

Muss Liebe ehrlich sein?

Berlin, den 06. September 2018

Wir wissen es vom ersten Tag, an dem wir sie erproben: Liebe ist eine Gratwanderung. Der Drang, den die Natur vorgibt, die Neugierde, die daraus erwächst und die Handlungen, die dann wirklich folgen, sind normalerweise hochgradig unstimmig. Einfacher ausgerückt: Die erste Liebe ist zumeist ein einziges Chaos.

Selbst, wenn es euch provoziert: Liebe kann nicht ehrlich sein, weil die Natur so etwas wir „Ehrlichkeit“ nicht vorgibt. Auch unsere Kultur hat keine Idee, wann Liebe „wirklich ehrlich“ ist, sondern kannte und kennt jederzeit Abstufungen, sozusagen „Wahrheiten unterschiedlicher Qualität“. Man wünscht sich, dass man jemanden liebt und dass man geliebt wird, und wenn beide diesen Zustand erreicht haben, nennen sie es „Liebe“ – sozusagen eine Übereinkunft. Im Grunde sagt sie nur aus: «Ich glaube, wir verstehen jetzt das Gleiche unter „Liebe“».

Die schönsten Lieben erweisen sich oft hernach als die größten Illusionen. Ein Teil der Menschen weiß dies und geht dennoch in die wundervolle Flitterwelt der unmittelbaren sinnlichen Erfahrungen. „Und küss, und denk‘ nicht dabei, denn denken schadet der Illusion“, sang einst die Knef, und viele Menschen sangen gerade diese Zeile nach, seufzend und mit hungrigen Augen.

Liebe kann „ehrlich“ sein, und je ehrlicher sie ist, umso weniger erregend ist sie – leider, wie viele meinen. Welchen Weg sollen wir also gehen? Denn der absoluten Ehrlichkeit oder die des sinnlichen Spiels? Ich würde mir wenig Gedanken darüber machen, Freundinnen und Freude. Für die Verliebten ist die Liebe immer das Größte, und so soll es auch sein. Doch nach und nach muss sie unterfüttert werden. Der Wunsch, miteinander das Leben zu teilen und einander glücklich zu machen, ist ungleich wichtiger als die Liebe.

Schade eigentlich – aber ich wollte ja ehrlich zu euch sein.

Bild © 2011 by joshwept

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: