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Seitensprung - Zeit der moralischen Stümper

Berlin, den 24. Februar 2019
[caption id="attachment_3260" align="aligncenter" width="473" caption="Ist das schon ein Seitensprung?"][/caption]

Seitensprünge sind nicht gut, aber sie gibt es. Kinderlose Ehen mögen nicht das Ziel der Gesellschaftsordnung sein, aber sie gibt es, und Frauen und Männer, die ihre Kinder allein großziehen, weil sie nicht mit mehr mit dem ursprünglichen Partner leben wollten, sind nicht unbedingt erwünscht, aber sie gibt es.

Was bitte soll das Zeigefingerheben in der Moral? Ist es überhaupt eine „Moral“, die dort vertreten wird? Oder ist es nicht viel mehr eine Haltung, die uns sagt: „Seht her, ich bin ein Mensch ohne Tadel – die anderen sind die Bösewichte?“

Mal ehrlich, Freundinnen und Freude, ich verachte sie, die Saubermänner, Zeigefingerheber, Schuldzuweiser und wie sie noch alle heißen. Ich mache das mal deutlich:

Ich bin ein erklärter Gegner von willkürlichen Seitensprüngen – und ich habe dennoch Verständnis für Menschen, die es tun. Ich verstehe, dass Menschen sogar unter der Scham, es getan zu haben, leiden (nach meinen Erfahrungen leiden Männer sogar mehr als Frauen). Ich rate, sie zu ignorieren (das staunt ihr, nicht wahr?) solange sie nicht an die Essenz der Ehe gehen. Die Ehe ist zu wichtig, als sie durch einen Seitensprung aufzulösen. Ich weiß, dass Frauen dies gerne tun – bei Seitensprüngen des Mannes. Sind sie selber die kleinen Schäfchen, die anderwärts grasen, so setzen sie wahlweise eine Unschuldsmiene auf oder bezeichnen dies als ihr gutes Recht. Das Thema heißt gar nicht „Seitensprung“ – es heißt Eifersucht, Besitzdenken und Furcht vor Veränderungen.

Nein, Freundinnen und Freunde, man lässt seinen Partner nicht „über die Klinge springen“, nur weil er einen Seitensprung hatte – aber das zu lernen, ist schwer. Ich habe Dutzende von Frauen kennenlernt, die sagten „nach einem Seitensprung ist es aus“, und einige, die ihren Freuden oder Ehemann zwingen wollten, nach dem Seitensprung bei der häuslichen Liebe Kondome zu verwenden. Machen wir doch bitte einmal die Gegenprobe: Wie viele Frauen haben von ihren Männern verlangt, Kondome zu gebrauchen, nachdem sie selber einen Seitensprung absolviert hatten?

Keine – und nun ratet mal, warum – und hört auf, den moralischen Stümpern zuzuhören, die uns die heile Welt schmackhaft mache wollen.

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: