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Engel vernaschen und andere Weihnachtsvergnügen

Berlin, den 12. Dezember 2015
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Also, eigentlich wollte ich mich ja gar nicht mehr melden, weil unser Herr Pfarrer gesagt hat: „Gramse, du verdammter Zyniker, du raubst unseren lieben Mitmenschen die Freude an ihrem schönen Weihnachtsfest“.

Ja schönes Weihnachtsfest? Mensch, Herr Pfarrer – die Singles sind froh, wenn der Spuk mit Eiaweihnacht und entsprungenen Roßen endlich vorbei ist, klar? Und wenn der Kirchenchor dann „ihr Kinderlein kommet“ singt“, dann denken die Jungs daran, dass so etwas bitte nicht vorgestern Nacht mit der Zufallsbekanntschaft aus der Eckkneipe unter 2,0 Promille entstanden ist und die Single-Frauen um 39 fangen an zu plärren – so ist das. Und du, Pfarrer? Du stehst da oben und redest von Maria und Josef – und wenn es ganz schlimm kommt, noch davon, was Elternschaft und Beziehungen im christlichen Sinne bedeuten.

Ich will den Leuten doch gar nicht ihr Weihnachtsglück rauben – sollen sie mal machen. Weihnachten ist was für Kinners, sagen die Norddeutschen – und für die Alten, die sich dann erinnern, wie sie ihre erste elektrische Eisenbahn oder ihr erstes Steifftier erhalten haben.

Aber junge Liebende? Swinging Singles? Gefrustete Singles? Gehen die überhaupt hin, wenn der Kalender Weihnachten ansagt?

Nö, gehen sie nicht. Ich habe gerade gesehen, wie viele „Amateurinnen“ sich jetzt gerade nackt unter dem Tannenbaum fotografieren lassen (geht auch mit Selbstauslöser) oder mal attraktiv als Geschenk auspacken (ab 150 Kilo ist das Wort „attraktiv“ allerdings fragwürdig) oder bei „Youtube“ „Santa Baby“ intonieren – falscher und dünner singt die Gemeinde in eurer Heimatkirche auch nicht.

Habe ich was vergessen? Oh, ei potz „die Eier des Weihnachtsmannes schaukeln? Oder vielleicht den goldenen Engel so richtig vernaschen?“ regt eine junge Dame an, um Weihnachten so richtig zu zelebrieren – auf Video. Mal ehrlich – dass ist selbst mir zu viel. Da lobe ich mir doch die guten alten Weihnachtsbräuche: Rutenstrafen, Wachsspiele und … ja was eigentlich … und?

Jedenfalls habe ich Hannelore vorgeschlagen, öffentlich, halb nackt und unterm Tannenbaum ihre unvollendete erotische Weihnachtsgeschichte zu verlesen – das würde alle jungen Frauen über 50 daran erinnern, wie sie als kleine Mädchen im Engelskostüm ihre Weihnachtsgedichtchen aufgesagt hätten – so wahr ich Gramse heiße.

Hannelore hat übrigens abgelehnt: Es wäre zu derzeit zu kalt in St. Georgen, meinte sie. Ja, habe ich gesagt, sie soll dies im Schwarzwald tun?

Foto: modifiziertes Foto einer Wandzeichnung, Original von daquellamanera

Euer Autor Fürchtegott

Auf in die Praxis: