Mann: Furcht und Scham – beides nützt und schadet
Bild: Auch das schönste Gesicht kann täuschen - Frauen haben nicht immer lautere Absichten
Furcht und Scham – beides nützt und schadet - für Männer, die glauben, man müsse nur die Angst überwinden.
Das Ziel vieler Seminare und Einzelberatungen für angeblich „schüchterne“ Flirter und Partnersuchende liegt darin, vor allem die Angst vor dem Ansprechen zu überwinden.
Doch selbst, wenn das gelingt: was geschieht eigentlich dann? Dann bleibt die Angst, etwas „Falsches“ zu sagen, die Scham, etwas zu schnell zu offen preiszugeben, sei es der Körper oder seien es die Gedanken.
Wer glaubt, die Angst überwunden zu haben, indem er mutig Frauen anspricht, hat möglicherweise die Rechnung ohne den Wirt gemacht: Die Furcht hatte ja irgendwelche Gründe. Möglicherweise war es tatsächlich ein minimaler psychischer Defekt, der sich durch Training beseitigen ließ, vielleicht war es aber auch der pure Selbstschutz. Frauen, die für linkische, sozusagen „todesmutige“ Flirtkandidaten „zu haben“ sind, haben selten durchschaubare Absichten.
Außerdem: Die Angst ist ja nicht weg, wenn „Mann“ eine Frau angesprochen hat. In jedem angeblich „seriösen“ Ratgeber steht, welche Themen aufgegriffen oder vermieden werden müssen, um ein möglichst problemloses Gespräch mit der Dame zu führen. Wie anstrengend muss es sein, im Gespräch mit einer Frau immer die „Fettnäpfchen“ im Auge zu haben, in die man keinesfalls treten sollte. Gerät man in die Hände eines PUA, so wird er raten, gar nicht erst ein sinnvolles Gespräch zu suchen. Er wird vielmehr raten, vom ersten Ansprechen bis zur Bettkante ein Schauspiel aufzubauen, das zwar viel von einer Schmierenkomödie hat, aber bei mancher Frau eben doch Erfolg hat.
Angst und Scham einfach ausblenden? Das geht kaum, wenn man ernsthaft an Frauen interessiert ist oder eine Beziehung sucht. Für einen ONS mag es gehen – aber ob es sich lohnt? Das muss jeder selbst entscheiden.