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Muss ich in die Sex-Klinik?

Berlin, den 06. April 2017
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„Wie ich höre, Herr Gramse, beschäftigen Sie sich dauernd mit Sex?“ Mein Besucher legte seine Stirn in besorgte Dackelfalten, bevor er maliziös weiter sprach: „Und dann hörte ich, sie verkehren fast täglich in einer zweifelhaften Spelunke?“ Bevor ich bejahen konnte, war er mir mindestens drei Namen der „Mädchen“ an den Kopf, an die ich mich wohl erinnern müsste, freilich mit ihren bürgerliche Namen.

Sodann stellte sich der Herr als Vertreter einer Sex-Klinik vor. „Sehen Sie, Herr Gramse, hier hätten wir ein Programm, um Sie vollends von ihren Perversionen – Pardon, von ihren mehrwürdigen Wünschen zu befreien“. Na, also ich hab da erst mal nachgefragt, woraus denn dieses Programm so besteht – man weiß ja nie – vielleicht kommt man da als Mann gar nicht mehr so raus, wie man reingekommen ist?

Doch der Herr beruhigte mich: „Es gibt keine Therapie“, lächelte er hintergründig, „aber sie können ihr Ehefrau Hannelore dann beruhigen wegen ihres im Internet ja sorgfältig dokumentierten Seitensprungs mit Happy Isinkwe? Also für die, die mich nicht kennen: Das ist der bürgerliche Name von Buschbaby. Das Problem ist nur: Ich bin gar nicht mit Hannelore verheiratet, und das habe ich dem jungen Mann von der Klinik dann auch gesagt, worauf der ganz beleidigt den Schwanz einzog und kopfschüttelnd aus der Tür wankte.

Ja, und die Moral von der Geschichte? Ich bin eben nicht Jesse James, und auch nicht Sandra Bullock verheiratet, und deswegen kann ich eigentlich fremdgehen, mit wem ich will, und muss mich nicht mit einer „Behandlung in der Sexklinik“ herausreden. Übrigen sollte ich lieber nicht im Internet nach einer privaten Sexklinik suchen – da findet ihr dann „Kliniksex mit Schwester Olga“ und so was – und das heilt eure Sexsucht dann auch wieder nicht. So wahr ich Gramse heiße: Es gibt keine „Happy Isinkwe“, genauso wenig wie es Buschbaby in Lianes Bar gibt. Aber sie ist gut erfunden, nicht?

Bild © 2005 by joeltelling (modifiziert)

Euer Autor Fürchtegott

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