Online Daten – wie ehrlich musst du sein?
Angeblich suchen die Menschen „innere Werte“ in ihren zukünftigen Partnern, und besonders Frauen wird nachgesagt, Männer nach solchen Werten auszusuchen. Dabei werden oft vor allem ethische Werte eingefordert, wie „Treue, Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit“. Aber wie ist das eigentlich? Wie ehrlich ist „ehrlich“?
Wer sich mit „Ehrlichkeit“ beschäftigt, kommt bald an ein Gebiet, dass man grob mit „ein Produkt an den Mann bringen“ bezeichnen kann. Das geht ungefähr so:
1.Die guten Eigenschaften werden ermittelt.
2.Es wird geprüft, ob diese Eigenschaften vom Verbraucher auch gewünscht werden.
3.Sodann wird ein Konzept entwickelt, in dem das Produkt genau mit diesem Zusammenhang beworben wird.
Was für Produkte geht, passt auch für Dating-Profile. Du solltest also deine Eigenschaften kennen – um das zu tun, kannst du Freuden fragen, einen Psycho-Test machen oder einen Kurs besuchen, in dem man so etwas lernt. Falls du Freund fragst: frage viele, nicht nur einen.
Deine Eigenschaften nützen dir aber noch nicht viel. Du solltest wissen, wer deine Zielgruppe ist, und was diese Gruppe schätzt. Nehmen wir mal an, du währest ein Mann, der eine Frau will. Willst du jede Frau? Wahrscheinlich nicht. Du suchst Frauen mit bestimmten Eigenschaften, nicht wahr? Du glaubst jetzt vielleicht, du kannst all diene schönen Eigenschaften nennen und dann sagen: Ja, und dann will ich eine Frau, die …“
Wie war das mit der Werbung? „Das Produkt hat diese Eigenschaft, und dafür suchen wir Kunden, die …“ – kein Unternehmer wäre so blöd, das zu fordern.
Menschen sind keine „Produkte“, sagst du? Da hast du recht. Aber du wirbst für dich, und da wäre es doch gut, du würdest mit den Eigenschaften werben, die auch „gekauft“ werden, oder etwa nicht?
Also: Vergiss alles, was du über „Ehrlichkeit“ gehört hast. Es ist durchaus ehrlich, nur die Eigenschaften zu nennen, die am Partnermarkt begehrt sind - vorausgesetzt, du hast sie tatsächlich.