Schöne Menschen, allüberall schöne Menschen?
Seit einiger Zeit geistert eine Studie durchs Internet, deren Tenor ich hier mal aus dem Munde einer Beteiligten zitiere:
Der Grund für die unterschätzte Wichtigkeit von Attraktivität beim Kennenlernen scheint die soziale Erwünschtheit zu sein: Uns wird bereits als Kleinkind beigebracht, dass es oberflächlich ist, das Aussehen über die inneren Werte zu setzen.
Lässt Dr. Wiebke Neberich, verkünden, ihres Zeichens Diplom-Psychologin und Mitarbeiterin einer Online-Dating-Agentur.
Sodann werden zwei roboterhaft aussende Gestalten vorgeführt, an deren Körper wir die Attraktivität erkennen sollen.
Gut und schön – nur ist die entscheidende Frage: Nützt es irgendjemandem, zu wissen, was „aufwendige Studien“ angeblich ergeben haben und was dann so klingt:
Für Frauengesichter gilt beispielsweise: Schön sind jugendliche, gesund aussehende Gesichter. Sehr wichtige Attraktivitätsmerkmale sind unter anderem eine makellose Haut, große Augen, volle Lippen und eine schmale Nase.
Bitte schön – und was ist nun, wenn die Dame keine makellose Haut, keine großen Augen, volle Lippen oder eine schmale Nase hat? Sol sie sich dann grämen?
So langsam gehen mir diese „Studien“ auf den Keks und ihre Veröffentlichung (zumal zu Werbezwecken) erst recht. Kaum jemand sieht perfekt aus. Auch nicht die Damen und Herren Forscher, Psychologen und Geschäftsführer von Dating-Agenturen.
Und wer nun herbeireden will, dass andere Werte nicht zählen, der darf gerne einmal zu Hause ins Bett neben sich schauen, um der Realität einen Schritt näher zu sein.