Warum Liebe auf den ersten Blick trügerisch ist
Gerade macht eine etwas eigenartige Umfrage die Runde – es geht um „Liebe auf den ersten Blick“ und wie erwartet, sehnen sich deutschen Mägdelein und Knaben zu einem hohen Prozentsatz danach, dass sich dieser Traum erfüllt.
Tja, wenn das man kein Albtraum wird. Denn die Person, in die wir uns tatsächlich auf den ersten Blick verlieben (man beachte das Wort: „Verlieben“) ist oft eine Person, mit der wir schon einmal Schiffbruch erlitten haben. Das Prinzip funktioniert so:
1.Du verliebst dich, stellst aber nach sechs Monaten fest, es war der (die) Falsche.
2.Da es NIE an dir liegt, gehst du wieder auf die Pirsch, verliebst dich in eine ähnliche Person, und nach sechs Monaten stellst du fest: Sie war eine Schlampe, er war ein Schuft.
3.Da es ja nun wirklich NICHT an DIR liegen kann, gehst du wieder auf die Pirsch, und wenn du dann deine sechst oder siebte Enttäuschung hinter dir hast, machst du die Fensterläden dicht und schreibst ein Buch: „Die Männer sind alle geil und verlogen“ oder „Die Frauen sind alle geldgierige Schlampen“
Mein Vorschlag: Überlege mal lieber rechtzeitig, ob du dein Modul „Liebe auf den ersten Blick“ im Hirn nicht mal austauschen lässt. Meistens braucht man dazu nicht mal einen Psychotherapeuten – ein guter Freund reicht auch.
Wenn du meinst, dass du recht hast mit deiner Theorie, dass du zu den Guten gehörst und die anderen die Bösen sind – bleib dabei. Die einen verdienen damit Geld, die anderen verzweifeln daran. Ich hoffe, dass du nicht zu denen gehörst, die verzweifeln – es wäre schade um dich.
Bild: Verwirrungen © 2011 by Liebesverlag.de