FlirtXpert - Experten & Singles schreiben über Flirt, Dating & Verlieben 2000 Flirt-Beiträge

Beziehungen basieren weder auf Sex noch auf Harmonie

Berlin, den 04. März 2016
harmonie.jpg

Glückliche Partnerschaften basieren zumeist weder auf Sex noch auf Harmonie, sondern vor allem darauf, miteinander leben zu wollen und bereit zu sein, diese Aufgabe auch mit Humor zu meistern – das ist, kurz gesagt, die Essenz der Artikel zahlreicher pragmatisch orientierter Wissenschaftler.

Die immerwährende sexuelle Extase ist leider in jeder Hinsicht ein Irrtum – diese Erfahrung machen so gut wie alle Paare früher oder später. Da ist guter Therapeutenrat nicht nur teuer, sondern auch schwierig, denn die Natur ist nun einmal so eingerichtet, dass sehr viel Nähe auch das sexuelle Verlangen abschwächt, aber die soziale Gemeinsamkeit stärkt – wenn es beide nur wollen. Denn anders als die Kraft der Sexualität, die weitgehend biochemisch bestimmt wird, ist das gemeinsame Handeln eine Lernleistung der Paare, die sich am Erfolg misst – also am Zuwachs an innerer Zufriedenheit und wirtschaftlichem Wohlergehen. Dass Mutter Natur dabei nicht ganz mitspielt und den einen oder anderen Menschen zu Seitensprüngen verführt, ist dabei leider nicht zu umgehen – die Natur lässt sich nicht einfach wegknipsen.

Wenn nicht Sex, ist es Harmonie?

Wenn es nicht Sex ist, ist es dann Harmonie? „Um Himmels willen, nur nicht“, sagen neuerdings immer mehr Familientherapeuten. Die getrennten Vorstellungswelten der Frauen und Männer würde in die Ehe mit eingefangen, und ebenso die Vorgeschichte aus der Jugend und vorausgegangene Beziehungen und Ehen. Dabei soll nicht bestritten werden, dass auch eine gewisse Harmonie zur Ehe gehört – aber eben nicht immer, nicht überall und vor allem nicht willkürlich.

Früher, so wissen die Alten noch, sei es meist die Frau gewesen, die ihre eigenen Bedürfnisse zurückgestellt habe und auf diese Weise für die scheinbare Harmonie gesorgt habe. Wer allerdings mit älteren Ehefrauen spricht, weiß, dass sie es nicht immer gerne taten – es sei halt so gewesen, dass Scheidungen schon aus wirtschaftlichen Gründen nicht in Frage gekommen wären – von der Schande, geschieden zu werden einmal ganz abgesehen. Und außerdem – auch dies wird immer wieder betont – habe man sich schon vor der Ehe darauf eingestellt, dem Mann zu dienen.

Letztendlich bedeutet dies: Männer müssen selber inzwischen mehr tun, um die Beziehung glücklicher zu gestalten. Das Zaubermittel glauben Therapeuten inzwischen gefunden zu haben: Humor. Wer miteinander und auch übereinander manchmal lachen kann, soll die besseren Ehen führen. Hoffen wir einmal, dass dies tatsächlich wahr ist.

Bild © CC by iqbal saggu

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: