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Darf man intime Geheimnisse vor seinem Partner haben?

Berlin, den 23. November 2016
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Liebespartner, so heißt eine Forderung der Gesellschaft, sollten keine Geheimnisse voreinander haben – schon gar keine intimen. Doch ist dies wirklich so? Und wenn, welche Geheimnisse sollte man besser für sich behalten? Dazu erzähle ich euch zuerst einmal diese Geschichte:

Als ihr Mann sie fragte, wie viele intime Liebespartner sie schon vor ihm hatte, lächelte sie süß, errötete leicht und sagte etwas betreten und kleinlaut: du, ich hatte schon sechs Liebhaber vor dir, ist das schlimm? Natürlich war es nicht schlimm, und beide heirateten, hatten Kinder und führten ein wundervolles, glückliches Leben, das nicht zuletzt dank der besonderen Liebeskünste seine Frau allzeit erfüllt von Lust und Sinnlichkeit war. Nur, dass die Sache mit den sechs Liebhabern nicht so ganz stimmte. Während ihrer Studienzeit arbeitete sie als Callgirl und hatte zeitweilig eher sechs Liebhaber die Woche als sechs im Leben. Doch hätte sie es ihm sagen sollen? Ich meine, es war gut so, dass er es nie erfahren hat.

Ähnlich ist es mit Seitensprüngen. Ich bemerkte, dass ein Geschäftspartner von mir jedes Mal, bevor er ein Treffen verließ, seine Frau anrief: „Du Schatz, ich bin in einer Stunde bei dir“. Ich fragte ihn einmal, warum er das täte – er hatte nicht die Art von Frau, die ihrem Mann das Essen auf den Tisch stellt, wenn er heimkommt. Er sagte mir die Wahrheit: Wenn seine Frau einen Liebhaber hätte, dann könnte sie ihn rechtzeitig wegschicken und noch aufräumen, bevor er heimkäme. „Weißt du, ich will es einfach nicht wissen, wann und wie sie ihre Lover empfängt“, gestand er.

„Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß“ heiß es früher, doch heute muss man offenbar sein Innerstes nach außen kehren. Dabei entstehen oft Dramen, die vermeidbar sind. Lassen wir einfach unseren Partnerinnen und Partner ihre kleinen Nischen, solange sie uns selbst nicht schaden. Ein kleines Versteck für die erotischen Filme für ihn, ein anderes für die glühenden Liebesbriefe, die sie einst empfing – ein Versteck für die Peitsche, die er einst so liebte und ein nettes kleines Geheimfach für ihre Liebesspielzeuge – das alles ist nicht verwerflich. Wenn aber einer von beiden ein Drama daraus macht, dann ist die Hölle los – und da frage ich mich nun wirklich: Muss das sein?

Was meint ihr? Wie viel Intimität würdet ihr euren Partnern als „Eigentum“ zugestehen?

Geschrieben nach der Lektüre dieses BBC-Artikels

Bild © 2006 by rolands lakis

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: