Liebe, Lust und Sex – trennen oder verbinden?
Vor Jahren noch hätte mich jeder ausgelacht, wenn ich einen solchen Titel gewählt hätte. Bitte? Das soll man trennen können? „Ja“, hätten die Frauen unter euch wohl gedehnt gesagt, „ja, ihr Männer mögt ja so was trennen können wie den Müll, aber wir Frauen – für uns Frauen gehört das alles zusammen.“
Ja, damals … war es vor fünf Jahren? Vor zehn Jahren? Jedenfalls ist es noch keine 20 Jahre her. Doch dann entdeckte die Mehrheit der Frauen ihre ganz private Lust … und wie man Liebe von Lust trennen kann. Sex mit einem Mann? Ja, sicher, eine Option, die sich viele Frauen nicht entgehen ließen, aber keine Notwendigkeit, um Lust zu spüren. Liebe? Ja, was hatte das den noch mit Lust zu tun?
So entdeckten Frauen nach und nach, dass die Suppe der Leidenschaft mit vielen Gewürzen gekocht werden kann: Am besten schmeckt sie, wenn sie „Liebe satt“ enthält. Mit Lust über die Zunge rinnt und die Suppe als Einlage etwas Festes zwischen die Zähne bringt: richtigen Sex. Aber die gute Suppe gibt’s eben nicht jeden Tag – man muss sie sich leider selber selber kochen, und wer hat heute schon noch Zeit dazu? Also suchten sich Frauen eben auch „Fast Food“ – Lust geht jeden Tag, Sex immer dann, wenn man einen Mann einsackt, und Liebe? Eher optional.
Was mich daran stört? Nicht, dass es so etwas gibt, aber doch, dass eine Philosophie daraus gemacht wird. Neulich las ich erst, wie Frauen sich schon beim Blind Date von unseren Händen berührt und von unseren Lippen geküsst sehen. Man könnet den Eindruck bekommen, sie träumten sich in einen frauenfreundlichen Porno hinein, wenn sie uns treffen. Fragt sich nur, warum sie dann immer noch so pikiert reagieren, wenn wir sie, Schicht für Schicht, mit en Augen ausziehen. Oder wollen Frauen das neuerdings auch?