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Wenn die Loreley mit Sex lockt

Berlin, den 11. April 2019

Sie ist eine der Frauen, vor denen Männer sich hüten sollten: die Loreley. Sie hat durchaus klassische Vorgängerinnen: Sirenen, die den Schiffern so lange in die Ohren sangen, bis sie ins Verderben segelten, Meerjungfern, die den edelen Seemann durch Bezirzen in des Meers Tiefe lockten. Apropos Bezirzen – auch die Circe war ja so ein Ungeheuer – hatte sie nicht Seeleute in Schweinchen verwandelt?

Vorbei sind die Zeiten, in denen Professor Unrat sich in Rosa Fröhlich verliebte – seine Loreley. Heute kann jede Lore zur Loreley werden, wenn sie ihre Kerlchen nur ordentlich anlockt, um sie dann am langen Arm verhungern zu lassen. Früher war es eine Art Sport seltsam veranlagter Damen, die Herren mit lüsternen Briefen zu verlocken und am Ende gar nichts gaben – sie verschwanden einfach aus dem Blickfeld der Herren. Doch heute sind es die lästigen kleinen Hyänen, die im Internet auf Verlierer warten – fast überall, besonders aber in Sex- und Flirtbörsen.

Ihre Motive sind vielfältig: Eine kleine Menagerie possierlicher Männchen um sich herumtanzen zu lassen, ist eine Variante – vermutlich die harmloseste. Wo Sex gesucht wird, finden wir in der Regel eine Fülle von Animateurinnen, deren einziger Sinn es ist, die Jungs „heiß“ zu halten, damit sie weiterhin die nötige Kohle abdrücken. Und am Ende? Da wird versucht, alles abzuzocken, was die Jungs auf ihren Konten haben. Manche Frauen überschreiten dabei durchaus die „rote Linie“ zwischen einem Spiel, bei dem man nicht gewinnen kann und offenkundiger Kriminalität, die allerdings so gut wie nie verfolgt wird.

Ob die Loreleys dieser Erde wirklich arme, kranke Menschen sind, wie manchmal behauptet wird? Ob sie an einem Syndrom leiden, dem Loreleysyndrom? Ob es stimmt, dass sie in Wahrheit nicht wirklich lieben können? Ein Therapeut sagt, das Kernproblem beim Loreleysyndrom sei, dass beide Partner „Angst vor einer handfesten Beziehung haben.“ Da mag sicherlich in dem einen oder anderen Fall zutreffen – aber sollte man nicht besser von einer Täterin und einem unglücklichen Opfer sprechen? Könnte es nicht beispielsweise so sein, dass es mehr kriminell veranlagte Loreleys gibt als kranke Loreleys? Sehen wir es mal so: Die krankhafte Loreley hätte nichts davon außer der Genugtuung, eine exzellente Verführerin zu sein, wenn die Jüngelchen ihre Kähne auf die Rheinfelsen fahren und jämmerlich ersaufen, während die berechnende Loreley erst mal abkassieren würde, bevor sie ihre Lover ersäuft. Wenn wir jetzt mal „ersäufen“ durch „finanziell und emotional vernichten“ ersetzen – ja, dann kommt uns doch der Gedanke, dass wir ähnliche Dinge schon einmal gehört haben – oder etwa nicht?

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: