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Das dritte böse „P“ – ganz normal paraphil

Berlin, den 20. März 2021

Nun bin ich heute bei dem Dritten der bösen „P“: Paraphilie. Nun wissen wir, dass alles, was mit „Para“ zusammenhängt, etwas „daneben“ ist. Typischerweise kennen wir die Parapsychologie, die angeblich „paranormale“ Vorgänge erforscht. Aber die Paraphilie? Das ist die Liebe zu etwas Abseitigen. Solange der Mann auf, unter oder neben der Frau liegt, sitzt oder kniet ist’s geschlechtliche Liebe, auch Sex genannt. Wenn jemand anders dort liegt oder die Lüste nicht zum Ziel haben, einen Penis in eine Vagina zu bekommen, sind’s Paraphilien. Oder auch nicht.

Rein sachlich ist die Angelegenheit nicht in den Griff zu bekommen, denn wer „paraphil“ ist, bestimmen Zeitströmungen, politische Despoten, religiöse Eiferer und manchmal auch das Pöbelvolk.

Wenn euch noch sage, dass Paraphilien früher „Perversionen“ hießen, und darunter nahezu alles subsumiert wurde, was nicht zur Schwängerung führen konnte, dann dürfte klar sein, was gemeint ist. Genau das, was ein großer Teil des Volkes immer noch denkt: „Aha, also alles, was die Drecksäue so treiben.“

Gemach, gemach … Wikipedia ist hier erstaunlich objektiv und schreibt:

Ähnlich wie bei den meisten psychischen Störungen gibt es auch bei den Paraphilien eine ausgeprägte Grauzone zwischen der von der Gesellschaft etablierten, empirischen Norm und der pathologischen Ausprägung eines von dieser Norm abweichenden Zustandes … Daher betonen sowohl die Weltgesundheitsorganisation als auch die American Psychiatric Association, dass sich eine Paraphilie über das psychische Leid definiert und nicht über die normabweichende sexuelle Vorliebe selbst.

Heißt im Klartext: Was das Volk für die „Norm“ hält, ist nur die Grenze der eigenen Vorstellungskraft. Paraphilien auszuleben, kann nämlich ausgesprochen lustvoll sein – sagen jedenfalls diejenigen, die damit umgehen. Und solange man sich weder selbst damit schadet noch anderen Menschen Leid zufügt, ist es selbst den Psychiatern herzlich egal, womit sich die Menschen in ihrer kargen Freizeit Lust verschaffen.

Klar ist allenfalls, dass dies vielen Gutmenschen, Kirchgängern und anderen ultrakonservativen Gruppen zu weit geht. Sie interessiert weder, was die WHO sagt. Also: keine Panik, wenn erwachsene Menschen besondere Vorlieben haben, sie diese lustvoll erleben und andere Erwachsene dabei liebevoll mitspielen.

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: