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Wenn Frauen sich Liebe erkaufen

Berlin, den 05. November 2015
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Das, was ich am meisten höre, seit der Fall der BMW-Erbin Susanne Klatten Schlagzeilen macht, ist dies: Na ja, das passiert vielleicht solchen Frauen … aber doch nicht einer Frau wie mir“.

Einer Frau wie dir? Nun, vielleicht nicht, wenn du jung und unverheiratet bist, dir die Männer aussuchst und dafür sorgst, dass du selber nicht zu kurz kommst. Bei verheirateten Frauen, insbesondere bei solchen, die sehr streng mit sich sind, ist die Sache schon ein bisschen anders – sogar unabhängig davon, ob sie glücklich ist. Man kann durchaus jemandem den Kopf verdrehen, der ein glückliches Leben führt. Beides hat wenig miteinander zu tun.

Allerdings – wer über 40 ist oder nicht mehr berufstätig, ist besonders gefährdet. Was fehlt, sind „Kontakte, Zärtlichkeit und Sex“ – in genau dieser Reihenfolge.

Bekommt eine einsame Frau von einem Mann davon reichlich, so gibt sie auch gerne, was sie selber hat – solange das System „“Gesellschaft , Zärtlichkeit und Wonne gegen Geld“ nicht in „Kauf sexueller Dienstleistungen“ ausartet, dürften die meisten lebenshungrigen Frauen diese Art des Austausches durchaus tolerieren.

Mehr jedenfalls als den Kontakt mir einem Callboy: Das unmittelbare Geschäft „Sex gegen Geld“ ist nicht das, was einer Frau in der Liebe vorschwebt.

Julia Onken, eine erfahrene Schweizer Psychologin, die auch Frauen betreut, die „übers Ohr gehauen“ wurden, weiß es genau. Sie sagte dem Schweizer „Tagesanzeiger“ unter anderem, dass es vor allem das Gefühl sei, verstanden zu werden – wer sich verstanden fühle, der denke nicht lange über die Absichten des Liebhabers nach. Hinterher, so Frau Onken, sei dann die Scham grenzenlos:

„Sie gaben sich einem Menschen hin und dann stellt sich alles als Aprilscherz heraus. Viele machen sich im Nachhinein große Vorwürfe und denken «ich dumme Kuh.» Das Wichtigste ist dann, möglichst viel Verständnis für sich selbst zu entwickeln und sich nicht zu entwerten.“

Wobei ich beim Kernpunkt wäre: Sich selbst niemals entwerten, heißt die Devise, den dies wissen alle Berater: Das Geld, das vielleicht geflossen ist, tut den meisten Frauen nicht so leid wie das Gefühl, um Liebe und Vertrauen betrogen worden zu sein – sehen Sie, und das passiert vielen Frauen.

Kann man es denn nun verhindern? Noch einmal sei Frau Onken zitiert:

„Jeder muss sich entscheiden: Will ich mich aufs Leben einlassen, auf die Gefahr hin, dass ich hinfalle, oder fahre ich mit angezogener Handbremse durch die Gegend?“

Was mich zu der Frage bewegt: Was denkst du? Wirst du dich trotz der Gefahr eher auf das Leben einlassen?

Zitate aus dem Schweizer "Tagesanzeiger"

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: