English Porn is 'verboten' – jedenfalls Teile davon
„Verboten“ ist in England eines dieser Wörter, die aus der deutschen Sprache übernommen wurden – so wie auch der „Zeitgeist“.
Und nun, ab dem 1. Dezember 2014, wird im Vereinigten Königreich laut Zeitungsberichten eine Menge verboten. Teils Praktiken, von denen ihr noch nie gehört habt (und mit Sicherheit auch nicht hören wollt), und teils Praktiken, die ein bisschen frech sind, aber durchaus Freude machen können.
Die Vorschriften, die auf den ersten Blick untadlig wirken, haben freilich ihre Tücken: Aus den Darstellungen müsse hervorgehen, dass man sie abbrechen könne, wenn man denn wolle. Offenbar ist es nicht erlaubt, Personen an allen vier Extremitäten zu fesseln, wohl aber an drei. Und außerdem käme es noch darauf an, wie die Szenerie aufgebaut ist: Rechtsanwälte werden in Zukunft ein neues Betätigungsfeld bekommen im Vereinigten Königreich, wo English Porn nun verboten ist. Jedenfalls teilweise.
In englischen Bergwerken nahmen die Bergleute früher oft Kanarienvögel in speziellen Käfigen mit, um vielleicht noch rechtzeitig vor „bösen Wettern“ fliehen zu können. Starb der Kanarienvogel, so nahte auch der Bergmannstod.
Ein englischer Anwalt vergleicht die Gesetzgebung der konservativen Britischen Regierung damit.
Pornografie ist der Kanarienvogel in der Kohlenmine der freien Meinungsäußerung. Es ist die erste der Freiheiten, die sterben. Wenn diesem Angriff auf die Freiheit nicht widersprochen wird, werden andere Freiheiten in der Konsequenz ebenfalls fallen.
Mir ist klar, dass es auch in Deutschland viele Menschen gibt, die lieber gestern als heute sehen würden, dass die freie Meinungsäußerung eingeschränkt wird. Die Argumente erscheinen vielen stichhaltig zu sein, doch solange ich tagtäglich mit extrem zugerichteten Krimi-Leichen konfrontiert werde, vermag ich nicht einzusehen, was an Extremerotik so verwerflich sein soll.