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Flirtkultur im Eimer durch Internet-Dating?

Berlin, den 09. Juli 2018

Drei Dinge werden angeblich durch den „Kulturschock Online-Dating“ bewirkt:

1.Das Verschwinden des erotischen Flirts
2.Die Abkehr von der Liebesromantik.
3.Der Hang zur Vernunftbeziehung.

Ist es wahr?

Ei hoppla: Punkt eins ist wahr, wenn man extrem kurzsichtig ist. Aber: der erotische Flirt verschwindet nicht, weil es Internet Dating gibt, sondern weil bereits seit fast einem Vierteljahrhundert die Kunst des wahrhaftig sinnesfrohen Flirts verloren gegangen ist. Der Grund liegt vermutlich darin, dass Frauen nicht mehr so schamhaft und zurückhaltend sind – der „sinnliche Flirt“ ist ja eine Kommunikationsform, die dazu dient, die eigenen Grenzen spielerisch anzutasten und zu verlocken, ohne eine Erfüllung zu erwarten. Ich sage: „Schade“ - aber daran ist nicht das Internet schuld.

Punkt Zwei ist im Grundsatz falsch. Die Liebesromantik außerhalb von Kitschromanen entsteht erst nach dem Kennenlernen – das war übrigens schon immer so – die Kitschromane waren und sind ja deshalb so beliebt, weil sie eben nicht die Wirklichkeit widerspiegeln, sondern eine Zuckerwatte-Illusion der Liebe darstellen.

Ja, und Punkt drei? Das hätten sie gerne, die Online-Partnervermittler. Die Wahrheit sieht man auch hier besser durch ein Gleitsichtglas: „Vernunft“ ist bei der Stiftung von Online-Beziehungen im Grunde genommen gar nicht gefragt, sondern eine merkwürdige Art, „Übereinstimmungen“ zu finden. Negativ wirkt sich derzeit aus, dass die Menschen angesichts der angeblichen Vielfalt (die es gar nicht gibt) glauben, dass sie einen umso besseren Partner bekommen, je länger sie suchen. In der Praxis gewinnen aber die Menschen, die sich selbstbewusst, kurzfristig und zielsicher entscheiden – und dann der Liebe verfallen wie alle anderen Paare auch.

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: