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Bist du devot oder so?

Berlin, den 19. Januar 2017
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Im Internet soll es Menschen geben, die es eigentlich gar nicht geben darf. Nein, ich habe gar nichts dagegen, wenn jemand eine devote Gespielin sucht – wenn sie es will und er auch, dann können beide ihre Spielchen bis zum Sanktnimmerleinstag fortsetzen, ohne dass ich überhaupt davon Notiz nehme.

Was mich nur wundert, sind Männer, die im Internet junge, neugierige Frauen rekrutieren, um sie in eine unsichere Zukunft zu führen. Sie nutzen dabei die berühmte „devote Ader“, die ja viele junge Frauen tatsächlich „gerne ausleben“ möchten, wie es in einschlägigen Anzeigen heißt.

Die Frage ist nur: Was kommt dann? Eine lebensnahe, gewollte Beziehung in Dominierung und Unterwerfung ist ein kompliziertes Wechselspiel zwischen zwei Menschen, das sich erst entwickleln muss, wenn sie funktionieren soll. Doch bei den "schnelle Deals" im Internet ist die Mausefalle oft schon vorher zugeschnappt: Es sind Fälle bekannt geworden, in denen Frauen nach der ersten Begegnung bereits einen Sklavenvertrag unterschreiben sollten. Nicht, dass dies eine rechtliche Bedeutung haben würde – aber es erhöht den emotionalen Druck ungeheuerlich.

Dass es noch primitiver geht, beweisen mittlerweile Dutzende von „Stelleangeboten“ für sogenannte „Bürohilfskräfte“, aber auch für Sekretärinnen und andere angebliche „Mitarbeiterinnen“, deren Hauptaufgabe es ist, dem devoten „Herrn“ zu dienen. Da wird in Wien ein „Dauerjob“ für eine devote, belastbare Chefsekretärin für 24 Stunden an sieben Tagen gesucht, und irgendwo in Deutschland sucht ein „dynamischer Unternehmer und geschäftsführender Gesellschafter“ eine „Sekretärin“, die devot oder subversive (gemeint war wohl submissiv) sein soll und „gewillt, Ihre Neigung auszuleben“.

Mal ehrlich: Wenn du wissen willst, wie du in einem wundervollen Rollenspiel deine devoten Wünsche oder Neigungen herausfinden kannst, dann spiel es entweder mit einem guten Freund oder gönne dir eine Probestunde bei einer professionellen Domina. Die ist zwar möglicherweise teuer, aber am Ende öffnen sich wenigstens die Türen wieder – ob dies auch bei den Mausefallen im Internet so ist, darf zumindest angezweifelt werden.

Bild © 2009 by katayun

Anmerkung: Für die Anzeigentexte wurden aus Datenschutzgründen keine Quellen angegeben

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: