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Die alten Zeiten sind vorbei - und nun?

Berlin, den 15. April 2015

Bei meinen Streifzügen durch die soziale Welt finde ich immer wieder Menschen, die bedauern, in welcher Zeit sie leben. In der Regel sagen sie mir, dass sie unzufrieden sind, denn alles würde schlechter werden: Männer klagen darüber, keine Frauen mehr zu finden, Frauen empören sich über Männer, die partout nicht länger als eine Nacht belieben – und vor allem: Alle seien so berechnend geworden – und das noch in dieser „pornografisierten“ Welt.

Was ist dran?

Das Einzige, was dran ist, ist dies: Die soziale Welt ist einem ständigen Wandel unterworfen – das war auch schon ohne Internet so. Doch die letzten 50 Jahre – namentlich die Zeit nach 1960 – hat einen noch nie da gewesenen Wohlstand für alle mit sich gebracht, der manchen Zeitgenossen offenbar das Hirn vernebelt hat, sodass sie keine sozialen Veränderungen erkannt haben.

Aber natürlich gibt es sie. Vor allem Frauen wählen heute bei Weitem kritischer aus als sie es noch vor 40 Jahren taten – dass sie dabei teilweise zu hohe Ansprüche haben, ist ebenfalls eine Zeiterscheinung, der wir uns als Männer einfach stellen müssen. Männer haben sich bisher kaum darauf eingestellt – denn „damals“ reichte es noch, ein halbwegs passables, sicheres Einkommen zu haben, um „eine Familie gründen“ zu können. Wer „eine Familie ernähren“ konnte, war auch eine gute Partie.

Sehr einfach, nicht wahr? Ich will euch ersparen, die Zeit noch weiter zurückzudrehen, nur dies noch: „Mädchen“ mussten warten, warten, warten. Vor allem Töchter aus armen Familien hatten es nicht leicht – ihnen fehlten Mitgift und Aussteuer.

Die erheblichen sozialen Veränderungen im Westen, also in der BRD, begannen schon gegen 1970 – es dauerte aber gut 20 Jahre, bis sie sich im Alltag der Partnersuche auswirkten. Die jungen Männer bis etwa 35 müssen sich seither mehr anstrengen, gute Partnerinnen zu finden, die mit ihnen verlässlich durchs Leben gehen wollen, Frauen über 40 ebenfalls umlernen müssen – sie müssen Jägerinnen werden, um das Wild „Mann“ zu fangen.

Ein Drama ist das nicht. Jede Zeit hat ihre Vor- und Nachteile. Es gibt nur drei Wege, um damit umzugehen: Geschmeidig anpassen, enttäuscht verweigern oder spielerisch umgehen.

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: