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Partnersuche? Wieso eigentlich Suche?

Berlin, den 09. März 2016
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Das Wort „Partnersuche“ ist deswegen so interessant, weil es den Kern früherer Zeiten genau trifft: Partner mussten gesucht werden, und besonders schwierig war dies im Bürgertum der 1900er Jahrhundertwende und davor: Frauen wurden den Vätern dort nur noch „abgenommen“, wenn genügend Geld floss – die Mitgift entschied über das Glück, endlich eine „ganze Frau“ zu sein oder als Jungfrau dahinzudarben.

Heutige Frauen wollen ja so etwas kaum noch glauben, aber da hilft immerhin ein Blick in die Geschichtsbücher und in die Literatur.

Es ist also keine Schande, einen Partner zu suchen, nur sollten wir einmal etwas genauer nachfragen: Was bitte bedeutet eigentlich die Suche, speziell für Frauen, heute?

Alle Parallelen, die ich gefunden habe, sind Tinnef: Es ist nicht die Stecknadel im Heuhaufen, weil wir gar kein Heu vorfinden. Auch ist es nicht die Wahl am Marmeladenregal, bei denen wir zu viele Sorten vorfinden, um uns zu entscheiden. Es ist auch nicht der Beitritt zu einer Online-Partneragentur, bei dem einem die Männer gewissermaßen in den Schoß gelegt werden, sodass man nur noch die Unpassenden an die Tauben verfüttern kann, während man die Guten ans Töpfchen lässt.

Partnersuche bedeutet: scharf aus passende Partner fokussieren

Suche ist vielmehr ein Prozess, der darin besteht, seine Interessen auf die passende Gruppe von Partnern zu fokussieren und hier sorgfältig zu wählen: Wer weiß, wen er sucht und wofür, hat schon die halbe Miete im Handtäschchen. Dabei ist auch „Naschen“ keinesfalls mehr verboten – es zerstört den Ruf der partnersuchenden Frauen nicht mehr nachhaltig, wie es früher der Fall war. Das Geheimnis des Erfolgs für Frauen: Fokussieren, wählen – und dann möglichst viele Dates vereinbaren – so etwa drei bis fünf zum Üben, dann vielleicht noch weitere fünf bis sieben bis zum Erfolg. Frauen, die dann noch nicht zufrieden sind, sollten über den Fischteich nachdenken, an dem sie ihre Netze ausgeworfen haben – oder über sich selbst. Umkreis erweitern? Im Alter heruntergehen? Bedürfnisse stärker beachten, Ansprüche zurückschrauben? Es gibt viele Möglichkeiten, sich zu orientieren, nur eine ist selten: Sich ausschließlich finden lassen. Dazu ein Tipp: In einem Restaurant sagst du auch nicht dem Kellner „ach bringen Sie mir irgendetwas, ich probiere dann mal aus“, sondern du wählst aus dem vorhandenen Angebot, was dir schmeckt. Klar hinkt der Vergleich – aber ganz falsch ist er auch nicht, oder was meinst du?

Flickr Photo © CC 2009 by gotplaid?

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: