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Der Mythos der Jungfrau – enttarnt

Berlin, den 13. Dezember 2018

Manche Mythen halten sich ewig – zum Beispiel die Sage, dass unsere Großmütter oder Urgroßmütter als Jungfrauen in die Ehe gingen. Parallel dazu lesen und hören wir immer wieder von schwarzen Männern, die auf ihr Volk herunterdonnern, dass die neue Zeit nichts als Sünden produzieren würde. Ich gebe euch mal ein schönes Rätsel auf: Von wann stammt dieser Text?

Der verbotene Geschlechtsverkehr ist so sehr an der Tagesordnung, dass es mir so scheint, als würden die jungen Leute gar nicht mehr wissen, dass er ein Laster ist. Junge Männer bleiben über Nacht bei den jungen Mädchen, und besonders in der in der Nacht von Samstag auf den Sonntag und vom Sonntag auf den Montag scheint dies ganz selbstverständlich zu sein. Beinahe ist es so inzwischen so weit gekommen, dass die Mädchen dies schon deshalb mitmachen müssen, um nicht in Verdacht zu geraten, für die Männer unattraktiv zu sein.

Ich habe diesen Text ein klein wenig angepasst, um euch aufs Glatteis zu führen: Das Datum ist nicht Schweiz 2011 oder USA 2011 – obgleich der Inhalt klingt, als hätten ihn die Schweizer Rechtspopulisten gerade erst geschrieben. Nein, dieser Text ist von 1821 – und mithin 190 Jahre alt.

Der Mythos Jungfrau, der in Europa heute nur noch von klerikalen Rechtspopulisten verbreitet wird, war also schon immer eine Lüge. Aber das hindert unsere Salonmoralisten auch heute nicht, immer wieder auf irgendeine „gute alte Zeit“ zu verweisen, in der die Mädchen als „Jungfrau in die Ehe“ gingen.

Wie es wirklich war? Als „unbescholten“ galt jede Frau, die bei der Eheschließung nicht schwanger war, und sie durfte dann auch den Myrtenkranz tragen – wie viele Lover sie hatte, wenn sie nicht schwanger war, verdeckte die Eheschließung ein für alle Mal.

Ja, und wer heute sagt, die Jugend sei morallos, der soll bitte einmal die Geschichtsbücher aufschlagen und nicht das große schwarze Buch, aus dem heraus man immer alles so trefflich interpretieren kann.

Bild: Bearbeitung eines Mädchenporträts von 1914.

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: