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Du bist Nutzer - kein Kunde?

Berlin, den 18. November 2020
Ich lese häufig PR-Artikel, schon von Berufs wegen. Wie schön, dass ich darin vorkomme – als „Nutzer“. Man könnte auch sagen: als verlorene, lächerliche Gestalt, die irgendetwas nutzt. Vielleicht einen Kondomautomaten auf einer Männertoilette?

Da spricht man mich (und dich und euch alle) beispielsweise so an (gekürzt, Fehler nicht verbessert):

Der Nutzer genügt es nicht mehr, nur jemand anschreiben zu können und darauf zu hoffen, dass eine Antwort kommt. Vielmehr möchte der Nutzer, dass eine Vorauswahl an potenziellen Partnern getroffen wird … Besonders Partnervermittlungen bieten diesen Service an, wo der Nutzer aber davor ein ausführliches Persönlichkeitsformular ausfüllen muss.

Bin ICH damit gemeint? Mit irgendeinem "Nutzer"?

Wenn ich gemeint wäre, dann wäre ich kein „Nutzer“, sondern ein geschätzter und wertvoller Kunde. So steht es s ja auch auf der Webseite:

Ein sehr wichtiges Element unserer Unternehmenskultur ist die interkulturelle sowie die uneingeschränkte, zweiseitige Kommunikation, auch mit unseren Kunden.

Ja, offenbar geht es doch auch höflicher und zuvorkommender, nicht wahr?

Was sonst im Text steht, ist beinahe ebenso haarsträubend schlecht, und dabei vergeht mir dann wirklich die Lust am Lesen. Warum ich das schreibe? Weil ich der festen Überzeugung bin, dass nur diejenigen Internet-Firmen ernst genommen werden sollten, die auch ihre Kunden ernst nehmen.

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: